Psychose

Meine Psychosen und Depressionen  zurück

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Psychose in Gießen 1991

Ich hatte schon Wochen vor der Einlieferung ins Krankenhaus immer Angst, dass ich von der Firma entlassen wüde. Ich hatte einen engen Termin bekommen, wann der Brenner fertig und gebaut sein sollte. Ich war ziemlich in Streß, habe mich auch wohl hineingesteigert. Es riefen dauernd Leute an und wollten was wissen wegen dem Brenner. Am Freitag ging es dann richtig los. Ich wäre fast angefangen zu heulen, als ich meinem Vertretungschef erzählte, daß die Fertigung die Produktion des Brenners verlegt hatte. Als ich dann im Büro auf dem Stuhl saß bin ich dann angefangen zu heulen. Als der Chef der AV kam war er ganz aufgeregt, als er mit dem Entwicklungsleiter telefonierte. Es fehlten noch Teile. Die Monteure waren auch unzufrieden. Als ich dann mit der Qualitätssicherung sprach, stellte sich heraus, das sie richtige Teile weggeworfen hatten und die falschen im Lager waren. Ich brauchte um 10 Seiten zu sortieren mehr als 5 Minuten. Da war schon etwas falsch mit mir. Ich wußte aber nicht was. Dann bekam ich die Panik, dass zu wenig Fittinge einer Sorte da waren und habe neue bestellt. Es war allerdings falsch. Ich war da schon K.O.. Für den Nachmittag habe ich mir dann freigenommen, weil ich noch abends auf eine Hochzeit mußte. Ich war dann noch in der Buchhandlung und habe ein Buch über Angkor Vat bestellt. Im Zug hatte ich seltsame Gedanken und war ziemlich müde. Als ich Zuhause ankam habe ich mich aufs Bett gelegt und bin eingeschlafen. Als ich aufwachte war es schon 18 Uhr. Ich habe schnell meine Sachen gepackt und bin zum Zug gegangen. Die Zugfahrt war normal. Als ich bei meinen Eltern ankam habe ich mich schnell umgezogen und bin um ca 22 Uhr auf der Hochzeit angekommen. Ich habe mich beim Brautpaar entschuldigt. Früh am morgen habe ich noch mit der Schwester des Bräutigams über  die Realschule in Hopsten gesprochen. Zu meinem Schwager meinte ich, ich hätte entweder die beste oder die schlechteste Tat meines Lebens vollbracht. Dann sind wir nach Hause gegangen und die Nacht habe ich gut geschlafen.
Am nächsten Tag war ich auf Hahnen holen. Aber alles war normal. Ich konnte nur nachts nicht schlafen und habe mit meinen Eltern nachts um 2 Uhr darüber diskutiert, daß ich einen Abteilungsleiterposten haben wollte. Doch sie haben mich nicht verstanden und sagten sie hätten Angst. Am nächsten morgen war erst alles normal. Doch plötzlich hatte ich die Idee, daß mich meine Freunde in Gießen ins "Krokodil" mitgenommen hätten, um mich mit der Bedienung zu verkuppeln. Das habe ich meiner Schwester erzählt. Sie meinte es könnte wohl sein. Ich ging immer in den Garten und meinte ich wäre erwählt, müßte aber sterben dabei, wenn ich ins Nirvana eingehe. Dann habe ich mich von meiner Großmutter verabschiedet. Als sie mir die Hand gab meinte ich, ich würde sie das letzte mal sehen und sie wüde sterben. Dann bin ich nach Gießen gefahren. Ich war etwas müde.
Den nächsten Tag auf der Arbeit war alles normal. Ich habe nur einen Abteilungsleiter des Versuches gefragt, ob man mich entlassen wollte. Der sagte ich solle doch den stellvertretenden Entwicklungsleiter fragen. Auf einmal war der AV-Leiter bei den Abnahmen dabei und alle lächelten mich an. Abends hatte ich dann beim Musikhören die Meinung ich wäre im Himmel und die Bedienung aus dem Krokodil würde vorbeikommen. Ebenso meinte ich eine Bekannte aus der Grundschule würde vorbeikommen. Dann kam ich auf den Trichter ich würde Entwicklungsleiter. Geschlafen habe ich diese Nacht einigermaßen.
Am nächsten morgen bin ich als erstes zum Entwicklungsleiter gegangen und habe ihm gesagt, daß der Termin nicht einzuhalten sei. Er sagte, daß eine Entwicklung, die keine Termine einhält unfähig ist. Dann habe ich ihn gefragt, ob man mich entlassen wollte. Danach, daß ich Abteilungsleiter in der Brennwerttechnikabteilung werden wollte. Dann habe ich ihn gefragt, ob er etwas gegen meine rote Hose hätte. Er sagte ich sei doch Angestellter, ich solle mich bewerben und es sei ihm egal, was ich privat machte. Ich war ziemlich eingeschüchtert. Er sagte, daß ich eigentlich einen Termin bräuchte, und das ich mich artikulieren sollte, weil ich nichts mehr herausbrachte. Dann bin ich zur Sekretärin des Versuchsleiters gegangen und habe mir ein Kündigungsschreiben aufsetzen lassen. Dann bin ich zum stellvertretenden Entwicklungsleiter gegangen und habe gekündigt. Ich wollte eigentlich sofort weg von der Firma. Dann habe ich es meinen Kollegen erzählt. Habe den Betriebsratsvorsitzenden informiert. Dann wurde ich in den Betrieb gerufen und habe dort auch erzählt, das ich gekündigt hätte. Dann rief mich der Betriebsrat an und sagte, ich solle mir die Kündigung zurücknehmen. Ich bin dann mit dem Betriebsratvorsitzenden erst zum alten Büro gegangen, habe ihn aber dann zum neuen geführt. Die Sekretärin rief bei der Entwicklungsleitersekretärin an, daß sie das Kündigungsschreiben verschwinden lassen sollte. Dann sagte der Betriebsrat ich sollte zum Arzt gehen. Ich ging dann mit zum Betriebsarzt. Dort war aber nur der Pfleger. Ich sagte ich würde auf dem Weg nach Hause einschlafen. Der Betriebsratsvorsitzende fragte mich nochmal wo ich herkäme. Ich zeigte es ihm auf der Landkarte. Ich sagte noch ich wollte nicht in Zwangsjacke abgeführt werden. Dann kamen die Rettungswagensanitäter und nahmen mich auf dem Sitz im Rettungswagen mit. Mir gingen Tausend Gedanken durch den Kopf. Daß die Bildzeitung schreiben würde, Irrer konstruiert Brenner bei Firma X, daß das alles nur ein Jux des Betriebsrates war um mich aus der Schußlinie zu nehmen usw.. Als ich im Krankenhaus ankam befragte mich zuerst ein junger Arzt. Ob ich mich verfolgt fühle, ob ich Stimmen hören würde. Ich verneinte diese Fragen. Bei der Frage nach Stimmenhören sagte ich, dass ich ein Gebrabbel in meinem Bad hören würde, was wahrscheinlich auf die Lüftung zurückzuführen sei. Dann mußte ich mich auf eine Bank setzen und warten. Ich bekam eine Spritze. Ich war so müde, daß ich mich hingelegt habe. Dann kam der Pfleger und brachte mich auf ein Zimmer, wo schon einer war. Ich habe mich sofort ins Bett gelegt und habe bis zum Abend geschlafen. Zwischendurch sagte mir der Pfleger, ich solle meine Sachen einschließen, was ich auch tat. Ich habe mir dann Streichhölzer bestellt. Ich habe dann gegessen, bin aber immer wieder den Gang rauf und runter gelaufen. Ich dachte alles dreht sich. Ich habe mich immer auf dem Gang, wenn keiner kuckte rumgedreht um mich zu entwickeln. Dann dachte ich, ich hätte einen Zwillingsbruder, den ich bei der Geburt umgebracht hätte. Ich dachte der Arzt hätte mich bei der Geburt fallengelassen. Auch habe ich immer versucht aus dem Krankenhaus zu entkommen. Nachts konnte ich nicht schlafen. Mir lief ein Film vor Augen ab. In diesem Film fiel ich im Nichts immer tiefer. Kein Netz konnte mich halten. Mit der einen Hirnhälfte konnte ich klar denken, mit der anderen nicht. Am nächsten morgen war es erst besser. Ich dachte immer nur gesunde, starke Leute bekommen eine Freundin. Dann beim Frühstück dachte ich es gibt keinen Gott und habe dann ins Brötchen gebissen, die Sonne schien mir dabei in die Augen, und ich dachte an einen Wolf. Ich ging zum Stationsarzt und fragte, was ich hätte. Doch der gab mir keine ausreichende Antwort. Ich hatte Angst, nie mehr aus der Klapse herauszukommen.
Ich dachte ich hätte eine Computerkrankheit. Am Nachmittag beim Kaffetrinken dachte ich, alle würden sich nach der Erddrehung richten und ich müßte meine Tasse loswerden. Ich war fast mit meinen Gedanken in einem Irrgarten, kam aber wieder heraus, als mir eine Frau die Tasse abnahm. Dann habe ich meine Arbeitskollegen angerufen, ob sie kommen könnten. Die anderen Patienten fragten mich immer, wer ich sei und was ich hier tue. Als meine Arbeitskollegen kamen habe ich mich selber entlassen und bin mit ihnen in eine Eisdiele gefahren. Ich war klar im Kopf. Dann bin ich nach Hause gegangen.
Erst war alles in Ordnung als ich zuhause war. Dann jedoch wurde ich immer nervöser. Ich bekam Angst, daß ich einen Schock hätte und habe den Notruf angerufen. Der sagte, ich solle den Hausarzt anrufen. Der war aber in Urlaub. Dann habe ich in Panik zuhause angerufen und gesagt sie sollten einen Arzt anrufen. Meine Mutter und mein Vater gerieten in Panik. Ich habe dann weiter mit meiner Schwester gesprochen. Ich dachte ich hätte ein uneheliches Kind, die Firma wäre hinter mir her. Das Fernsehen würde so flimmern. Etwas hat mich das Gespräch beruhigt. Ich habe mich dann ins Bett gelegt. Dann bekam ich aber Angst, das mein Herz stehenbleiben würde. Ich war so in Panik, das ich die Beine immer anhob und mir auf die Brust drückte, weil ich dachte die Adern würden mir Platzen. Das hatte meine Mutter mir geraten. Dann schrieb ich etwas an die Wand, weil ich dachte ich müßte sterben. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Am nächsten morgen beim Anziehen dachte ich immer ich wäre innerlich verknotet und müßte entdreht werden. Ich hatte Probleme beim Anziehen, weil meine Gedanken so sprangen. Dann habe ich bei meiner Firma angerufen. Die sagten mir ich solle einen Arzt aufsuchen. Dann bin ich zum Hausarzt gegangen. Die hatten allerdings zu, weil nur eine Vertretung da war. Dann habe ich ein Taxi angerufen, weil ich zu der Firma fahren wollte. Das Taxi kam aber nicht. Dann klingelte es und der Betriebsratsvorsitzende und ein anderer Betriebsrat waren da. Als sie sich aufs Bett setzten, brach es zusammen. Sie haben mich mitgenommen und zum Krankenhaus gebracht. Als wir ankamen sagte der Mann mit dem ich am Vortag auf dem Zimmer lag, daß er entlassen würde. Er hatte alle Koffer schon gepackt. Ich dachte daß immer wenn ein neuer käme ein anderer entlassen würde. Es war fast wie Gedankenlesen. Ich sagte ich hätte Angst, daß ich nie wieder aus dem Krankenhaus herauskäme. Der Arzt von gestern sagte, daß keine Gitter vor den Fenstern wären und ich hier wohl wieder herauskäme. Der Betriebsratsvorsitzende sagte, daß ich dabei wäre meinen Arbeitsplatz zu verlieren und ich müßte aufgenommen werden. Der Arzt sagte, er hätte mich nun gestern doch entlassen. Dann rief der Arzt auf meine Bitte meine Mutter an. Als die Verbindungsaufnahme länger dauerte dachte ich meine Familie wäre tot und ich hätte dauernd mit einer eingebildeten Stimme am Telefon telefoniert. Der Betriebsrat sagte dann um mich zu beruhigen, daß hier manuell vermittelt würde und es länger dauern könnte. Dann kam die Verbindung zustande und der Arzt telefonierte mit meiner Mutter. Dann war Ende der Besprechung und ich sagte ich hätte einen Schock und legte mich auf den Boden und die Füße auf den Stuhl. Der Arzt sagte ich hätte sowas doch gar nicht nötig. Der Bertiebsrat schaute etwas verdutzt. Dann gingen die Betriebsräte und ich mußte da bleiben.
Ich versuchte immer noch aus der Psychiatrie zu entkommen. Erst hatte ich nur vorübergehend ein Zimmer. Dann hatte ich meine Geldbörse verloren, fand sie aber wieder. Eine Pflegerin sagte zu mir ich solle mich dem Krankenhausbetrieb anpassen. Dann las ich den Wochenplan. Ich bekam Medikamente. Das gestörte denken hörte auf. Ich kam besser in der Anstalt zurecht. Am Freitag kamen meine Eltern zu Besuch. Ich war insgesamt 6 Wochen in dem Psychiatrischen Krankenhaus in Gießen.

Im Krankenhaus in Gießen

Die Pfleger und Pflegerinnen im Krankenhaus waren alle sehr nett, auch die Psychiater und die SozialarbeiterInnen und BeschäftigungstherapeutInnen. Sehr gut war auch die Bewegungstherapie. Die Therapeutin hat uns gezeigt, wie man sich mit einem Handtuch den Rücken massiert, oder wie man mit einem Tennisball Fußreflexzonenmassage macht. Die Beschäftigungstherapie war auch sehr gut. Ich lernte dort eine Praktikantin kennen, die mir eine Postkarte mit Walfluke geschenkt hat. Das Spazierengehen am Freitag war auch sehr gut. Einmal waren wir einen Tag zum Grillen mit der gesamten Station. Das durften wir dann in der Beschäftigungstherapie malen. Mit Ton habe ich auch sehr gern gearbeitet. Ich habe immer mit einem Herrn Musiker geredet. Er war ein hochintelligenter Mann, der an seiner Doktorarbeit über Musik schrieb. Wenn er manisch war, dann schrieb er immer Musikstücke und konnte die ganze Station mit seinem Singen unterhalten. Er fragte die Praktikantin, ob sie seine Freundin werden wollte. Ein anderer war Bauarbeiter gewesen und lebte von der Rente bei seinen Eltern. Da war noch ein älterer Mann, ein Schwuler. Er hatte die alte Zeit, als er wegen der Krankheit (Homosexualität) im Krankenhaus mit Zwangseinweisung noch kennengelernt. Er hatte einen Bericht in einem Buch geschrieben. Das Buch habe ich ihm abgekauft. Es war auch noch kurz eine hübsche Frau da, deren Mann erschossen worden war. Sie kam nachts, war nur am weinen und schreien. Sie hat sich aber schnell wieder gefangen und wurde dann entlassen. Der Psychiater klärte einen gar nicht auf über die Wirkungen und Nebenwirkungen der Medikamente. Der Herr Musiker hat dann gesagt ich sollte die Waschzettel der Medikamente lesen und von den Pflegern holen. Ich bekam sie dann auch. Wegen der Nebenwirkungen gab mir der Psychiater ein anderes Medikament. Eine Pflegerin mochte ich ganz besonders. Der Herr Musiker sagte, daß in den USA auch Sex mit den Pflegerinnen möglich sei, wenn es funkte. Nach 6 Wochen war ich wieder fit. Ich fühlte mich gut und wurde dann entlassen. Am Sonntag waren meine Eltern immer da. Als meine Mutter mich das erste mal sah, fragte sie, ob das Schizophrenie wäre. Sie waren erst zu der Firma gefahren. Der Betriebsratsvorsitzende  hat sie dann zum Krankenhaus gebracht. Wir sind jeden Sonntag essen gefahren. Jeden Sonntag war auch ein anderes Geschwister mit. Mich wunderte, das Conny und Hubert nicht mit waren. Marc war auch mit.
 

Depression 1992-1993

Nach dem Krankenhausaufenthalt ging es mir wieder gut. Ich fing an zu arbeiten und es ging auch erst gut. Ich bin dann angefangen Tischtennis zu spielen. Ich war aber nicht sehr gut, hätte es aber lernen können. Als es immer schlimmer mit den Depressionen wurde habe ich allerdings damit aufgehört. Meine Eltern kamen manchmal am Wochenende vorbei und wollten mich aufmuntern. Vom Psychiater bekam ich ein leichtes Antidepressiva. Auf der Arbeit mußte mir mein Chef immer erklären, was ich zu tun hatte. Die Zeit verging manchmal so langsam, das ich die Sekunden auf der Uhr gezählt habe. Ich konnte mich einfach nicht acht Stunden lang konzentrieren. Ich war dann immer auf der Toilette rauchen und habe Gott angefleht, mir zu helfen, aber er half nicht. Ich bin dann auch in die Kirche eingetreten und war oft Sonntags in der evangelischen Kirche. Sie hatten eine Pastorin. Nach der Arbeit habe ich fast nur noch im Bett gelegen. Meine Stimmung war ziemlich deprimierend. Meine Kollegen haben mir nur wenig geholfen. Manchmal kamen Bemerkungen wie: Sei froh das du deine Leistungszulage noch bekommst, oder Du bist auch mehr auf der Toilette als im Büro. Ich habe versucht eine Gruppentherapie zu machen, habe aber nicht sofort einen Platz bekommen, sondern mußte warten. Ich habe dann 3D Zeichnungen gemacht. Eines Tages, ein Freitag an dem ich mit meinem neuen Auto nach Hause fahren wollte, holte der Chef mich ins Büro und sagte mir ich müßte selbständiger arbeiten und mehr Leistung bringen. Ich fragte ihn dann ob sie mich entlassen wollten. Er sagte dann ich sollte es doch die nächsten vier Wochen nochmal versuchen. Ich fuhr dann etwas beunruhigt nach Hause. Zuhause habe ich es dann sofort meinen Eltern erzählt und bin angefangen zu weinen und sagte sie wollten mich entlassen. Meine Eltern sagten mir ich solle ruhig bleiben und morgen zum Arzt gehen. Am nächsten Tag bin ich dann mit meinem Vater zum Arzt. Der hat mir eine Spritze gegeben und die Medikamente, die ich vergessen hatte. Ich war am ganzen Tag niedergeschlagen. Wenn man das heute so bedenkt, dann war meine Leistung vielleicht 20-30 % geringer als sonst. vielleicht hätte man mit einem Sozialarbeiter reden sollen, der mit der Firma gesprochen hätte und man hätte eine Anstellung als Techniker erreicht. Aber das wußte ich damals alles noch nicht. Am nächsten Tag bin ich spät aufgestanden und habe mir versucht mit einem Wilkinson Doppelrasierkopf die Pulsadern aufzuschneiden. Ich habe allerdings nur ein wenig geritzt. Meine Mutter fing an zu weinen als ich nach unten kam. Mein Vater rief den Hausarzt an. Der kam und versorgte die Wunden, und sagte meinen Eltern ich müße ins Krankenhaus. Am nachmittag haben mich meine Eltern dann ins Landeskrankenhaus nach Osnabrück gebracht.
Ich wurde aufgenommen und von einer Ärztin untersucht. Schon am Abend bekam ich einen Tropf mit Antidepressiva. Ich lag innerhalb des großen Schlafraums in einem Glaskasten. Ich lag meistens im Bett, nur ab und zu verließ ich es. Manchmal gingen wir nach draußen. Ein Pfleger erzählte mir, dass ich zuerst durch "das Tal der Tränen gehen müsse". Gut zehn Tage war ich auf der geschlossenen Station A1. Es war sehr langweilig da. Dann kam ich auf die Station A2, auch geschlossen, aber mit 3 Bett Zimmern.  Dort konnte ich an der Beschäftigungstherapie teilnehmen. Ich machte zuerst immer die Denksportaufgaben. Nach weiteren drei Wochen kam ich auf die Station A4. Dort war der Ausgang frei. Die Station war gemischt. Ich kam dort an mit einem jungen Mann, er hieß Thomas. Er war sehr gesprächig. Dort kam ich in die Beschäftigungstherapiewerkstatt. Ich habe vor allem mit Ton gearbeitet, aber auch Laubsägearbeiten gemacht. Die Psychologin hat mir geholfen. Die Stimmung wurde aber nur langsam besser. Dann kam ich in die Arbeitstherapie. Dort habe ich zuerst Designarbeiten gemacht. Ich habe auch ein Schmuckkästchen mit Furnierarbeiten gemacht. Es ist schön geworden. Dann kam ich in die Holzabteilung. Ich habe einen Vogelkasten gebaut. Ein Auto aus dem Holz geraspelt, ein CD-Regal gemacht und dann die Einzelteile für einen Stuhl. Freitags nachmittags wurden immer Spiele gemacht. Ich machte eine Psychologische Beratungsstunde bei der Universität in Osnabrück mit. Viel gebracht hat es aber nicht. Eine Schwester auf der Station war so etwas wie die Schwester in "Einer flog ?ber das Kuckucksnest". Dann wurde ich entlassen und kam zur Tagesklinik nach Rheine. Die Stimmung war aber noch immer nicht viel besser.

Tagesklinik in Rheine 1992-93

Am Anfang war ein Gespräch mit dem leitenden Arzt. Der Arzt sagte mir, sie würden mich schon wieder hinbekommen. Zuerst mußte ich einen Probetag machen. Der verlief ganz gut. Nach ein paar Tagen wurde ich dann aufgenommen. Einmal die Woche hatte ich Küchendienst. Das spülen machte mir aber keinen Spaß. Meist habe ich mittags im Ruheraum gelegen. Ich habe immer Mittwochs mitgeholfen zu kochen und Freitags zu backen. Schwimmen sind wir auch gegangen. Und einkaufen im Supermarkt in der Stadt. Mit einigen Patienten verstand ich mich ganz gut. Der Arzt probierte alle 6 Wochen ein neues Antidepressiva an mir aus, weil erst keines wirkte. Anfangs habe ich den Frühsport immer mitgemacht, dann nicht mehr. Die Gesprächsrunden waren fast immer Schweigerunden. In der Beschäftigungstherapie habe ich anfangs gemalt, dann mit Ton gearbeitet und dann habe ich den Zaun lackiert, sonst habe ich nichts gemacht. Dann kam ein Herr  von einem Verein in Gießen, der meine Rückkehr an den Arbeitsplatz verhandeln sollte. In der Zeit der Tagesklinik bin ich erheblich dicker geworden. Von August 1992 bis Mai 1993 war ich in der Tagesklinik. Ich war dann noch bis zum 31. September Krankgeschrieben, weil das wegen dem Arbeitsamt so sein mußte, wegen des Geldes von meiner Firma. Der Sozialarbeiter vom Verein und ein Mann vom Versorgungsamt Giessen konnten es nämlich nicht schaffen, meine Stelle bei meiner Firma zu erhalten. Obwohl ich einen Behindertenausweis hatte und auch als Techniker bei meiner Firma arbeiten wollte. Ich habe dann einem Auflösungsvertrag zugestimmt. Ich habe dann noch ein Praktikum bei Freunden in einem Ingenieurbüro gemacht. Ich bin erst mit 4 Stunden angefangen und habe dann auf acht Stunden gesteigert. Aber dies langweilige Gefühl, das war immer noch da. Ich mußte mich immer zwingen, mich zu konzentrieren. Das war sehr anstrengend.
 

Psychose in Spelle 1995 ohne Krankenhausbesuch

Ich hatte am Samstag beim Besuch der Kirmes in Varenrode Cola getrunken und am Abend immer das Gefühl gehabt, mein Herz bliebe stehen. Ich faßte mich immer an die Halsschlagader um mich zu vergewissern, daß mein Herz noch schlug. In der Nacht habe ich schlecht geschlafen. Am Sonntag war ich etwas nervöser als sonst und konnte in der Nacht nicht richtig schlafen. Auf der Arbeit am Montag war ich müde. Ich bin mit meinem Auto hingefahren und habe die Kollegen mitgenommen. Um ca 10.30 Uhr hatte ich den Gedanken, daß ich allein mit einem anderen Mann auf der Welt war. Ich hatte die Möglichkeit ihn zu essen, oder selbst gegessen zu werden. Ich legte mich zurück in den Sessel und ließ mich fallen, weil ich lieber sterben wollte. Ich war ganz versunken in den Gedanken. Ich war kurz bewußtlos und fiel vom Stuhl. Als ich unten lag wurde ich wieder wach. Mein Kollege war ganz verdutzt. Hat aber sonst nichts gesagt. Als ich bei der Arbeit ein Diagramm aufstellte, war ich ganz aufgeregt wegen der ersichtlichen Kurve. Ich bin zum Chef gegangen und wollte ihn was fragen, da hatte ich es schon vergessen. Dann bin ich zu den Elektronikern gegangen und habe gefragt, ob sie ein Tabellenkalkulationsprogramm dreidimensional nutzen könnte. Die wußten auch nicht mehr als ich. Dann verging die Müdigkeit und ich bin abends mit meinem Auto und den Kollegen heimgefahren. In der Nacht habe ich nicht geschlafen.
Am morgen bin ich aufgestanden habe mich geduscht und dann meiner Mutter gesagt ich könnte nicht arbeiten. Sie hat aber gesagt ich solle am abend zur Ärztin gehen. Also bin ich mit meinen Kollegen zur Arbeit gefahren. Ich bin normal angefangen, dann ging das Denken aber immer schneller und ich konnte mich immer weniger konzentrieren. Mein Vorgesetzter hielt eine Versammlung und erzählte etwas, von dem ich aber nichts mitbekam. Ich dachte immer an die Affen, denen ein Weibchen besorgt wird, damit sie in der Gruppe bleiben. Dann kam der Projektleiter und wollte etwas ausgedruckt haben. Ich war aber nicht dazu in der Lage. Ich habe dann die Auszubildende geholt, die mir die Zeichnung ausgeplottet hat. Dann habe ich meinem Chef gesagt, ich könnte mich nicht mehr konzentrieren. Und ob ich ein Taxi anrufen könnte, daß mich abholt. Er sagte ich solle zuhause anrufen. Das habe ich auch gemacht. Ich hatte zuvor wieder den Irrgartengedanken aus dem ich nur herauskam indem ich die Worte Ehrlich, Liebe zu mir sagte. Ich habe meinem Kollegen dann noch kurz erklärt, was er machen sollte. Ich bin dann nach draußen gegangen. Der Projektingenieur hat mich dort gefragt, was los wäre. Ich habe ihm gesagt ich könnte mich nicht konzentrieren und hätte mich verrannt. Meine Jacke hatte ich vergessen, doch eine Kollegin brachte sie mir. Ich habe schon daran gedacht ins Weglaufhaus nach Berlin zu fliehen, als es so lange dauerte bis meine Schwester kam. Auch dachte ich sie hätte sich verfahren oder den Weg vergessen. Schließlich kam sie doch mit meiner Mutter. Ich dachte immer an das Verhalten von Affen. Ich dachte Starke Männchen würden sich aus dem Wege gehen. Ich dachte immer den Starken Männchen würden hübsche Weibchen angeboten. Dann sind wir nach hause gefahren. Dort habe ich  meine Psychiaterin angerufen. Sie sagte ich solle zum Hausarzt gehen und mich von ihm krankschreiben lassen, damit ihr Titel nicht auf dem gelben Schein erschiene. Dann bin ich zum Hausarzt gegangen. Der hat gesagt ich hätte zu hohen Blutdruck und müßte entwässert werden, weil ich kein Urin ließe. Er hat mir Tabletten gegeben. Als ich von ihm wiederkam war es schon erheblich besser. Meine Schwester meinte, mir würde es gut gehen. Ich hatte dann keine Denkstörungen mehr. Ich war noch eine Woche krank, habe dann aber wieder angefangen zu arbeiten.
Einige Monate später war ich nahe an einer Psychose. Ich hatte etwas Streß auf der Arbeit. Ich mußte dann auf eine Silberhochzeit einer Arbeitskollegin und auf ein Fest von Freunden. Als ich abends im Bett lag habe ich immer gedacht ich könnte durch die Kraft meiner Gedanken mich überall hin bewegen, durch Mauern gehen und Entfernungen würden keine Rolle spielen. Ich hatte eine akustische Halluzination. Ich hörte einen Panther hinter meinem Bett und war ganz erschrocken. Am nächsten Tag war es weg. Ich hatte aber manchmal das Gefühl, die Psychose ginge wieder los, wenn ich auf wackeligem Boden ging, wie in unserem Büro. Ich hatte in dieser Zeit eine Erscheinung. Morgens, als ich wach wurde und die Augen aufmachte, sah ich das Gesicht eines Mannes. Es war ganz weiß. Ich erschrak mächtig. Ich dachte zuerst es hätte Ähnlichkeit mit einem Bekannten, aber ich habe mich getäuscht. Dann verschwand das Gesicht. Es war wahrscheinlich eine optische Täuschung meiner noch müden, schlafenden Augen.

Psychose 1998 in Spelle

Schon Wochen vor dem Ausbruch der Psychose war ich leicht manisch. Ich fühlte mich gut und dachte immer ich sei eine Reinkanation eines buddhistischen Irren. Ich habe auch eine Vision vom Ende aller Zeiten aufgeschrieben und an Madpride gemailt. Die fand den Text nicht so gut. Ich hatte eine 630 DM-Stelle und sollte übernommen werden. Aber das Arbeitsamt wollte nur 30% statt 60% Zuschuß geben und so sagte mein Chef das ab. Ich sollte mich selbstständig machen meine das Arbeistamt und dann für meinen Chef arbeiten. Das wollte ich auch wohl. Es hat mich aber ziemlich aufgewühlt.

Es fing am Samstag den 11.4.1999 an. Jedenfalls hatte ich wieder den Einfall, ich hätte gar keine Psychose gehabt, und wollte wieder meine alte Firma und das Krankenhaus in Gießen verklagen. Ich konnte mich wieder mit anderen Unterhalten. Am morgen war ich bei Elisabeth im Krankenhaus gewesen. Sie hatte ein Kind (Maleen) bekommen. Nachmittags kam mir dann die Idee, das man das Gerücht streuen sollte, daß Atomstrahlung Kratzer auf dem Autolack macht. Ich fuhr nach Lingen zu Rosemeyer und untersuchte neue Autos. Die hatte nur ganz ganz kurze Kratzer. Dann habe ich an Jürgen Trittin gemailt.

Abends bin ich zum Spunk zum Konzert. Ich war etwas nervös. Ich trank ein Bier und habe es am Boden zerschmettert. Ich dachte immer Bill Gates und andere würden kommen. Auch dachte ich, ich sei ein Highlander, und andere würden kommen um mir den Kopf abzuschlagen, aber ich dachte auch, die Punks wären meine Beschützer. Ich ging nach draußen und legte mich auf den Boden, weil ich dachte, ich könnte zum Himmel sehen, aber es waren Wolken da. Den anderen sagte ich mir wäre schlecht. Ich hatte die Eingebung, daß Heu in meinen Händen zu Gold würde. Ich habe einem erzählt, daß ich meine alte Firma verklagen wollte. Mit einigen anderen habe ich auch geredet. Dann hatte ich plötzlich den Drang wegzufahren, weil ich dachte keiner würde mich mögen, und ich wäre der einsamste Mensch auf der Welt, weil sich alle von mir abwenden würden, weil ich so gut wäre. Ich stieg ins Auto und fuhr weg. Auf dem Weg nach Hause hatte ich den Gedanken bei der Apotheke vorbeifahren zu müssen, da würden alle hinkommen, die bei einer Art Schnitzeljagd mitgemacht hätten. Da wäre dann Polizei und Rettungswagen und ich läge am Boden um das Blut gestillt zu bekommen. Als ich kurz vor der ehemaligen Apotheke war, glaubte ich das Auto würde alleine fahren, und ließ das Steuer los. Dann fuhr das Auto auf die andere Straßenseite und es schepperte. Dann bin ich bewußtlos geworden. Als ich aufwachte leuchtete mir ein Arzt in die Augen und fragte, wer ich sei. Ich antwortete. Ich wurde ins Krankenhaus gebracht und geröngt. Meine Bekannten kamen auch. Die Gedanken waren aber weg. So blieb ich im Krankenhaus. Die Blutprobe der Polizei ergab 0,0 Promille. Ich mußte dann noch eine Woche im Krankenhaus bleiben. Meine Bewegungen waren verlangsamt. Im meinem Gehirn war eine kleine anormale Stelle gefunden worden.
Ich bin dann bald wieder angefangen ein paar Stunden zu arbeiten, obwohl ich noch krankgeschrieben war. 3 Wochen ging auch alles Gut. Ich hatte Ärger mit meinem Chef wegen einer nicht geglückten Betriebsanleitung. Er wollte mir den Lohn kürzen deswegen, weil er nacharbeiten mußte, als ich im Krankenhaus war.  Doch dann am 5.05. abends bin ich ins Spunk gegangen. Ich habe eine Frau gefragt, ob sie eine Zigarette für mich hätte und dann, einfach so, ob sie mit mir schlafen wollte. Danach bin ich nach draußen gegangen und habe meine Uhr auf ein parkendes Auto gelegt. Ich habe sie dann wieder angelegt und bin auch bald darauf nach Hause gegangen. Am nächsten morgen bin ich mit dem Bus nach Lingen gefahren, zur Arbeit. Im Bus habe ich gefragt, ob sie das Fernsehen anmachen könnten. Ich hatte dauernd so wirre Gedanken. Auf der Arbeit habe ich angefangen eine Zeichnungsliste zu machen. Habe aber nicht viel fertigbekommen. Dann hatte ich die Idee, das mein Chip im Rechner zu Hause gut sein könnte und ich habe gefragt, warum INTEL den Kreis in ihrem Logo eigentlich nicht zumachen würden. Meine Kollegin war ganz verdutzt. Ich bin dann mittags nach Hause gefahren. Im Bus habe ich ein Plakat abgerissen, meine ganzen Kaugummis ausgepackt und in den Koffer getan, weil ich den Müll in ein Faß in der Bank werfen wollte. Das Faß wollte ich von zu Hause zu der Bank bringen, damit die Leute ihr Kleingeld hineinwerfen. Ich habe den Busfahrer dann gefragt, ob er mich nach Hause bringen könnte. Er hat mich aber rausgeworfen. Ich habe dann Jacke und Aktenkoffer im Wartehäuschen gelassen und bin zu Fuß nach Hause gegangen. Unterwegs hatte ich Gedanken an eine Frau, die ich geheiratet hätte oder haben sollte. Ich habe angefangen mein Hemd auszuziehen. Als ich dann zuhause war dachte ich alle Autos mit Hochzeitsgeschenken würden bei mir ankommen. Ich wollte das Faß zur Bank bringen. Aber meine Mutter hat mich im Haus eingeschlossen. Mein Bruder hat mich gehindert nach draußen zu gehen. Ich habe meinen Computer angeworfen und wollte zu INTEL wegen des Chips Emailen. Ich dachte ich hätte einen Perfekten und INTEL würde mir ihn für viel Geld abkaufen. Doch dann hat mein Bruder mich daran gehindert. Ich bin dann zum Telefon gegangen und habe den Hörer abgenommen und immer a-a-a-a-a-a-a und z-z-z-z-z-z-z hineingerufen. Dann war ich am Fernseher und habe gedacht, die Menschen auf der Titanic, die darin eingeschlossen sind würden da herauskommen. Ich habe danach das Computergehäuse abgedeckt und den Monitor in die Papierkörbe geworfen. Dann mußte ich ins Bett. Ich habe immer versucht, Bücher vor die Türe zu stellen, um sie zu Verschließen. Ich habe auch versucht das Fenster zu öffnen und nach unten zu klettern. Ich habe die Batterie aus meinem Wecker genommen, weil ich meinte, die Zeit stimmte nicht. Ich dachte immer es würde ein Haus in unserem Garten stehen, konnte aber keines sehen. Ich wollte unbedingt ein Passivhaus. Ich dachte die Punks kämen nachts und würden unser Haus anheben und in die Sonne drehen. Meine Eltern haben dann einen Arzt angerufen und ich mußte wieder aufstehen und mich anziehen. Unten habe ich dann noch mehr phantasiert.
Ich dachte ich könnte durch die Ecke in der der Fernseher stand zur Regenwassertonne vordringen. Ich dachte Onkel käme mit einem Hobel als Hochzeitsgeschenk.
Ich dachte alle meine Bekannten seien im Altersheim und warteten da auf mich und meine Braut. Schließlich wurde ich ruhiger und der Arzt war da. Ich fragte immer was den los sei. Ob ich einen Geburtstag vergessen hätte oder so. Der hat einen Krankenwagen gerufen und als der da war bin ich in den Krankenwagen eingestiegen. Meine Mutter ist mitgefahren. Im Krankenwagen war ich ziemlich ruhig.
Als wir in Osnabrück ankamen war ich ziemlich wütend, daß ich wieder ins Krankenhaus sollte. Ich wurde auf die geschlossene Station A2 gebracht. Dort mußte ich erst was essen. Dann kam ein Pfleger und hat mich befragt. Ich dachte er wäre ein Polizist, den ich kannte und ich müßte mich mit ihm einigen, solange ein anderer Böser Mensch von der Station verlegt sei. Er machte einige Notizen in einem Ordner. Ich hatte bedenken wegen des Datenschutzes. Ich dachte auch, dass der Pfleger von der Tagesklinik da wäre. Ich antwortete auf seine Fragen immer mit 15.07.1963. Einmal fragte er mich, welches Jahr jetzt sei. Ich antwortete mit Null, weil ich meine Zeit eichen wollte, von der ich Bezug nehmen wollte. Ich sagte ihm auch, daß ich ein Passivhaus bauen wollte. Die Ärztin, zu der ich dann kam habe ich ziemlich angebraust. Sie fragten mich immer, wann ich zum ersten mal in der Klinik war, ich sagte vor fünf Jahren. Die Ärztin mußte dann aber weg. Ich mußte dann warten. Ich habe dann meinen rechten Schuh ausgezogen und den Schuhband als Orientierungszeichen auf einen Stuhl gelegt. Ich dachte wenn alles mit Lawa bedeckt ist, kannst Du hier wenigstens raus. Ich machte überall Zeichen mit dem Daumennagel. Als ich nochmals mit der Ärztin sprach mußte ich auf die geschlossene A1. Ich weiß nicht mehr, was die Ärztin mich alles gefragt hat. Dort habe ich erstmal geschaut, wo ich 1992 gelegen hatte. Ich dachte ich würde mir selbst begegnen. Dann habe ich zu meinem Bruder gesagt, er solle einen Freund anrufen, der würde mich befreien. Ich dachte wirklich er würde kommen.
Ich wurde aber ruhiger. Dann mußte ich mich ausziehen und ins Bett legen. In der Nacht habe ich nochmal die Pfleger gefragt, ob sie die amerikanische Verfassung kennen. Die verneinten allerdings. Am morgen waren die Gedanken allerdings wieder geordnet. Ich habe dem Pfleger, der auch schon 1992 da war gesagt, dass ich im April 1992 schon mal da war wegen Depressionen. Ich habe den Schein unterschrieben, dass ich freiwillig da war. Dann habe ich mich mit dem Arzt unterhalten, der auch in Aachen studiert hatte. Ich mußte noch ca 2 1/2 Monate im Krankenhaus und noch 14 Tage in den Städtischen Kliniken bleiben.

Im Krankenhaus in Osnabrück

Zuerst war ich auf der geschlossenen Station A1. Der Arzt, der mich behandelte war auch in Aachen studieren gewesen. Ich bekam Haldol. Meine Eltern besuchten mich zweimal die Woche. Bald hatte ich täglich 1 Stunde Ausgang. Ich machte die Beschäftigungstherapie mit. Ich löste Konzentrationsaufgaben. Auf der A1 gab es Leute, die gut malen konnten. Nach 9 Tagen habe ich wieder angefangen zu Rauchen, weil ich nichts zu tun hatte, und andere auch am Rauchen waren. Sonntags bin ich öfter in die Kirche gegangen. Ein Patient wurde manchmal ans Bett gefesselt. Er schrie dann immer. Er war aber sehr verwirrt. Nach 3 Wochen kam ich dann auf die offene Station A6. Dort brauchte man nur aufzuschreiben wohin man ging und konnte gehen. Doch zuerst durfte ich nur auf dem Gelände ausgehen. Ich nahm an der Beschäftigungstherapie teil. Dort baute ich einen Bauernhof und zwei Windmühlen, die sich richtig drehten. Es waren gerade Fußballweltmeisterschaften, als ich auf der Station war. Manchmal habe ich mich mit einer älteren Frau unterhalten, die jedes Jahr krank wurde. Immer wenn jemand entlassen wurde gab es abends eine kleine Feier. Meine Eltern und meine Geschwister haben mich besucht. Ich habe einem Studenten meine Krankengeschichte erzählt. Manchmal habe ich nachmittags geschlafen. Bald durfte ich am Wochenende nach Hause. Das erste mal war aber ziemlich belastend. Ich hatte richtige Wut, weil Mark Lea in der Küche auf eine Große Decke gelegt hatte, und man nicht vorbei kam. Eine Bekannte hat mich ein- bis zweimal die Woche angerufen. Mittwochs war ich in der Freizeitgruppe. Da haben wir gekocht, oder sind spazierengegangen. Ich mußte alle paar Wochen zum Augenarzt, wegen des Unfalls. Nach einiger Zeit kam ich zur Arbeitstherapie. Ich habe dort im Büro Rechnungen geschrieben und nachgerechnet. Einmal bin ich mit zwei Patientinnen essen gegangen. Auf der Station haben sie immer Tabu gespielt. Meistens waren noch Patienten von der A7 da. Ich habe aber immer nur zugeschaut. Nach ungefähr 10 Wochen wurde ich entlassen ins Städtische Krankenhaus in Osnabrück zur Neurologischen Untersuchung. Ich hatte auf meinem Geburtstag frei und durfte nach Hause. Das Wochenende vorher war ich auch zwei Tage zu Hause. Da haben mich nur noch meine Eltern besucht. In der Psychiatrie waren auch mal Stephan, Marlies und Jörg. Christel war auch mit Lea da, die war noch ganz klein. Elisabeth war mit Maleen, Ina und Tobias und Ludger da. Maleen war da noch kaum zwei Monate alt.

Psychose 2005 in Spelle

Es fing ein paar Wochen vorher damit an, dass es mir besser ging. Ein halbes Jahr nachdem ich die Medikamente kontrolliert mit einer Psychiaterin ausgeschlichen hatte. Am Freitag mittag hatte ich plötzlich wieder die Eingebeung, dass eine Ader an meinem Herzen platzen würde und das Blut verspritzen würde, wenn nicht alle Menschen der Erde zu mir kämen und auf die Ader drücken würden, um das Platzen zu verhindern.  Ich habe mich in meinem Büro auf die Erde gelgt und überlegt. Dann hatte ich die Meinung, ich könnte meine Spielchen mit der Psychiatrie machen. Dann habe ich meine Schwester gerufen, sie sollte den Notarzt rufen, weil ich umgefallen sei. Ich lag noch am Boden. Dann bin ich aufgestanden und habe mich auf einen Stuhl gesetzt. Meine Mutter kam auch und war natürlich in heller Aufregung. Dann kam auch der Notarzt. Man hat den Blutdruck gemessen und 230 zu 160 gemessen, wenn ich mich nicht täusche. Das war viel zu hoch. Ich war wohl manchmal in der Psychose und manchmal klar. Ich habe dem Notarzt vors Schienbein getreten, habe mich aber entschuldigt. Ich habe auch wohl Superorgasmus geschrien und auf den Tasten des Computers rumgehauen, so dass einige Tasten rausgeflogen sind. Der Computer war an. Ich habe ihn dann runtergefahren. Dann bin ich ins Matthias Spital nach Rheine gebracht worden. Ich habe mich mich dem leitenden Arzt darauf geeinigt, dass ich nur was gegen den Bluthochdruck bekäme und keine Psychopharmaka. Dann habe ich da rumgelaufen und auch René Talbot von der Irrenoffensive angerufen. Er hat mich gewarnt, irgendwas von Erleuchtung zu sagen und das Gespräch mit einem Psychiater zu verweigern. Die im Krankenhaus wollten mir Imipramin geben, ein Antidepressiva. Das habe ich abgelehnt. Dann kam ein Psychiater, der mit mir geredet hat. Ich Dummkopf habe nicht abgelehnt. Ich habe dem Psychiater gesagt, dass ich mich Pudelwohl fühle und Glücksgefühle habe. Da hat der gesagt, dass wäre gefährlich und ich müßte Medikamente nehmen. Mir wurde immer wieder unterstellt, ich hätte die Medikamente eigenmächtig abgesetzt, was aber nicht der Fall war. Dann kam meine Schwester und meine Mutter. Die meinten, weil ich mit den Füßen etwas herumtippte, ich wäre nervös. Ich habe das verneint. Meine Schwester meinte, sie sollte mir sagen, dass ich in der Psychose wäre oder kurz davor und das ich das kontrolliert in einer Anstalt ausleben sollte. Ich habe dann mit ihr abgemacht, dass ich auf eine Offene Station gehe und keine Psychopharmaka nehmen brauche. Sonst wären wir für immer geschiedene Leute. Dann hat meine Schwester mit dem Psychiater geredet. Man hat wohl telefoniert, um eine Psychiatrie zu finden. Ich habe gesagt, ich gehe nur ins Weglaufhaus nach Berlin oder in die Soteria nach Hannover. Das wurde abgelehnt, weil man die Telefonnummer nicht finden konnte von der Soteria und das Weglaufhaus wollte mich angeblich nicht haben. Ich habe es auch abgelehnt, Diazepam zu nehmen, weil das süchtig macht. Dann war aufmal nicht mehr von Freiwillig die Rede, sondern von Beschluß nach PsychKG. Das war der Hammer. In meiner Not habe ich gesagt, ich wollte mit dem Papst telefonieren, weil der mir vielleicht helfen könnte. Das wurde als Zeichen der Psychose gewertet. Ich habe auch eine Freundin und meinen Schwager angerufen, um sie davon zu überzeugen, dass ich nicht in die Psychiatrie brauche. Sie haben sich aber nicht für mich eingesetzt. Gegen 23 Uhr habe ich mich mit dem Arzt geeinigt, dass ich sofort nach Münster in die Westfälische Klinik für Psychiatrie komme. Ich wurde in die Klinik nach Münster mit dem Krankenwagen gebracht. Dort untersuchte mich eine Arztin vom Dienst. Ich bekam ein paar Medikamente und nahm sie. Ich habe dann ein wenig geschlafen. Morgens war noch alles in Ordnung. Ich habe noch zu Hause angerufen. Ich bekam dann ein Zeug als Infusion, dass sie Nitro nannten und den Blutdruck senken sollte. Ich wurde davon müde, sodass mir die Augen zu fielen und ich tagträumte. Ich habe die Infusionsleitung immer wieder abgeschraubt. Schließlich habe ich gesagt, dass ich deren Drogen nicht mehr nehme. Zwei Ärztinnen und eine Pflegerin waren dann bei mir im Zimmer und haben mich beruhigt. Ich habe dann eine Ärztin oder die Pflegerin leicht an der Schulter geboxt. Danach war ich wohl leicht psychotisch und bin auf den Flur und habe meine Wasserflasche vor den Pflegerinnen ausgekippt. Vorher hatte ich schon die Urinflasche in die Ecke des Zimmers geworfen. Ich war stinksauer und habe gesagt, dass ich deren Drogen nicht mehr nehmen will. Ich habe mich dann hingelegt. Dann kamen 4 bis 5 Pfleger und Pflegerinen und haben mich ans Bett fixiert. Ich habe mich nicht gewehrt, weil ich eh keine Chance hatte. Ich habe kein Frühstück und kein Mittagessen bekommen und man hat mich auch sonst so einfach liegen lassen, ohne sich um mich zu kümmern. Ich habe dann die Hände freibekommen. Eine Patienten im Rollstuhl hat auch mal die Klingel für mich gedrückt, damit mal ein Pfleger kommt. Ich wurde dann wieder festgemacht. Das Nitro bekam ich auch. Ich hatte dann einen Tagtraum, keine Psychose von einem Urknall, nachdem dann die Buchstaben geordnet wurden und alles wieder mit der Explosion einer Atombombe endete. Dann war immer an Silvester eine Superorgasmus und alles fing wieder von vorne an. Ich dachte die Zeit liefe schneller und es wären Jahre vergangen, aber es war immer noch der selbe Tag in 2005. Dann ging es mir wieder besser. Ich bekam erst die Linke Hand frei, dann die Rechte und wurde am nächsten Tag nachmittags dann losgebunden. Dann ging es mir gut. Ich habe mich dem Leben auf der Station angepaßt und viel mit anderen Patienten geredet. Dann kam ich nach gut 1,5 Wochen von der Internistischen Station 21/2 auf die geschlossene psychiatrische Station 26/1. Ich habe viel mit Patienten und Pflegern geredet. Ich habe auch Tischfußball gespielt, was ich sonst nicht mache. Ich wollte dann zur Tagesklinik nach Rheine und hatte bald meine beiden Probetage und bin dann gewechselt zur Tagesklinik nach Rheine, wo ich nachmittags und abends und am Wochenende zu Hause war. Ich bin dort 3,5 Wochen geblieben. Ich wollte abbrechen, weil es mir nicht besser gehen konnte, bin aber geblieben. Dann wurde ich auch bald entlassen. Ich habe immer noch eine stinkwut auf dieses unmenschliche Entrechtungssystem der Psychiatrie mit den ganzen widersinnigen Regeln und den Fixierungen und der Gewalt von den Pflegern. Ich bezeichne mich jetzt als Psychiatrie-Überlebender, weil ich dieses unmenschliche System überlebt habe, was mehr als 3000 Menschen im Jahr in Deutschland nicht tun. Die töten sich selbst wegen der unmenschlichen Behandlung un den Nebenwirkungen der Medikamente. Ich werde dies System jetzt bekämpfen und auszumanövrieren versuchen, sodass es durch ein humaneres System ersetzt werden kann. Ich habe an die Neue Medizin des Dr. Hamer geglaubt. Das tue ich jetzt nicht mehr. Ich war danach noch zweimal in der Psychiatrie im Jahre 2005. Ich bekomme die Ereignisse aber nicht mehr auf die Reihe. Einige Fakten sind mir auch peinlich.

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Erstellt am 20.04.2002, Version vom 26.10.2017, Johannes Fangmeyer, GNU-FDL
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