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Psychose in Gießen 1991
Ich hatte schon Wochen vor der Einlieferung ins
Krankenhaus immer
Angst, dass ich von der Firma entlassen wüde. Ich hatte
einen
engen Termin bekommen, wann der Brenner fertig und gebaut
sein sollte.
Ich war ziemlich in Streß, habe mich auch wohl
hineingesteigert.
Es riefen dauernd Leute an und wollten was wissen wegen
dem Brenner. Am
Freitag ging es dann richtig los. Ich wäre fast angefangen
zu
heulen, als ich meinem Vertretungschef erzählte, daß die
Fertigung die Produktion des Brenners verlegt hatte. Als
ich dann im
Büro auf dem Stuhl saß bin ich dann angefangen zu heulen.
Als der Chef der AV kam war er ganz aufgeregt, als er mit
dem
Entwicklungsleiter telefonierte. Es fehlten noch Teile.
Die Monteure
waren
auch unzufrieden. Als ich dann mit der Qualitätssicherung
sprach,
stellte
sich heraus, das sie richtige Teile weggeworfen hatten und
die falschen
im
Lager waren. Ich brauchte um 10 Seiten zu sortieren mehr
als 5 Minuten.
Da
war schon etwas falsch mit mir. Ich wußte aber nicht was.
Dann
bekam
ich die Panik, dass zu wenig Fittinge einer Sorte da waren
und habe
neue
bestellt. Es war allerdings falsch. Ich war da schon K.O..
Für den
Nachmittag
habe ich mir dann freigenommen, weil ich noch abends auf
eine Hochzeit
mußte. Ich war dann noch in der Buchhandlung und habe ein
Buch
über Angkor
Vat bestellt. Im Zug hatte ich seltsame Gedanken und war
ziemlich
müde.
Als ich Zuhause ankam habe ich mich aufs Bett gelegt und
bin
eingeschlafen.
Als ich aufwachte war es schon 18 Uhr. Ich habe schnell
meine Sachen
gepackt
und bin zum Zug gegangen. Die Zugfahrt war normal. Als ich
bei meinen
Eltern
ankam habe ich mich schnell umgezogen und bin um ca 22 Uhr
auf der
Hochzeit
angekommen. Ich habe mich beim Brautpaar entschuldigt.
Früh am
morgen
habe ich noch mit der Schwester des Bräutigams über
die
Realschule
in Hopsten gesprochen. Zu meinem Schwager meinte ich, ich
hätte
entweder
die beste oder die schlechteste Tat meines Lebens
vollbracht. Dann sind
wir
nach Hause gegangen und die Nacht habe ich gut geschlafen.
Am nächsten Tag war ich auf Hahnen holen. Aber alles war
normal.
Ich konnte nur nachts nicht schlafen und habe mit meinen
Eltern nachts
um 2
Uhr darüber diskutiert, daß ich einen
Abteilungsleiterposten
haben wollte. Doch sie haben mich nicht verstanden und
sagten sie
hätten
Angst. Am nächsten morgen war erst alles normal. Doch
plötzlich
hatte ich die Idee, daß mich meine Freunde in Gießen ins
"Krokodil"
mitgenommen hätten, um mich mit der Bedienung zu
verkuppeln. Das
habe
ich meiner Schwester erzählt. Sie meinte es könnte wohl
sein.
Ich
ging immer in den Garten und meinte ich wäre erwählt,
müßte
aber sterben dabei, wenn ich ins Nirvana eingehe. Dann
habe ich mich
von
meiner Großmutter verabschiedet. Als sie mir die Hand gab
meinte
ich,
ich würde sie das letzte mal sehen und sie wüde sterben.
Dann
bin
ich nach Gießen gefahren. Ich war etwas müde.
Den nächsten Tag auf der Arbeit war alles normal. Ich habe
nur
einen Abteilungsleiter des Versuches gefragt, ob man mich
entlassen
wollte. Der sagte ich solle doch den stellvertretenden
Entwicklungsleiter fragen. Auf einmal war der AV-Leiter
bei den
Abnahmen dabei und alle lächelten
mich an. Abends hatte ich dann beim Musikhören die Meinung
ich
wäre
im Himmel und die Bedienung aus dem Krokodil würde
vorbeikommen.
Ebenso meinte ich eine Bekannte aus der Grundschule würde
vorbeikommen. Dann kam ich auf den Trichter ich würde
Entwicklungsleiter. Geschlafen habe ich diese Nacht
einigermaßen.
Am nächsten morgen bin ich als erstes zum
Entwicklungsleiter
gegangen und habe ihm gesagt, daß der Termin nicht
einzuhalten
sei. Er sagte, daß eine Entwicklung, die keine Termine
einhält unfähig
ist. Dann habe ich ihn gefragt, ob man mich entlassen
wollte. Danach,
daß ich Abteilungsleiter in der Brennwerttechnikabteilung
werden
wollte. Dann habe ich ihn gefragt, ob er etwas gegen meine
rote Hose
hätte. Er sagte ich sei doch Angestellter, ich solle mich
bewerben
und es sei ihm egal,
was ich privat machte. Ich war ziemlich eingeschüchtert.
Er sagte,
daß ich eigentlich einen Termin bräuchte, und das ich mich
artikulieren
sollte, weil ich nichts mehr herausbrachte. Dann bin ich
zur
Sekretärin
des Versuchsleiters gegangen und habe mir ein
Kündigungsschreiben
aufsetzen lassen. Dann bin ich zum stellvertretenden
Entwicklungsleiter
gegangen und habe gekündigt. Ich wollte eigentlich sofort
weg von
der Firma. Dann habe ich es meinen Kollegen erzählt. Habe
den
Betriebsratsvorsitzenden informiert. Dann wurde ich in den
Betrieb
gerufen und habe dort auch erzählt, das ich gekündigt
hätte. Dann rief mich der Betriebsrat an und
sagte, ich solle mir die Kündigung zurücknehmen. Ich bin
dann
mit
dem Betriebsratvorsitzenden erst zum alten Büro gegangen,
habe ihn
aber
dann zum neuen geführt. Die Sekretärin rief bei der
Entwicklungsleitersekretärin an, daß sie das
Kündigungsschreiben verschwinden lassen sollte. Dann sagte
der
Betriebsrat ich sollte zum Arzt gehen. Ich ging dann mit
zum Betriebsarzt. Dort war aber nur der Pfleger. Ich sagte
ich
würde
auf dem Weg nach Hause einschlafen. Der
Betriebsratsvorsitzende fragte
mich
nochmal wo ich herkäme. Ich zeigte es ihm auf der
Landkarte. Ich
sagte
noch ich wollte nicht in Zwangsjacke abgeführt werden.
Dann kamen
die
Rettungswagensanitäter und nahmen mich auf dem Sitz im
Rettungswagen
mit. Mir gingen Tausend Gedanken durch den Kopf. Daß die
Bildzeitung
schreiben würde, Irrer konstruiert Brenner bei Firma X,
daß
das
alles nur ein Jux des Betriebsrates war um mich aus der
Schußlinie
zu nehmen usw.. Als ich im Krankenhaus ankam befragte mich
zuerst ein
junger
Arzt. Ob ich mich verfolgt fühle, ob ich Stimmen hören
würde.
Ich verneinte diese Fragen. Bei der Frage nach
Stimmenhören sagte
ich,
dass ich ein Gebrabbel in meinem Bad hören würde, was
wahrscheinlich
auf die Lüftung zurückzuführen sei. Dann mußte ich
mich auf eine Bank setzen und warten. Ich bekam eine
Spritze. Ich war
so
müde, daß ich mich hingelegt habe. Dann kam der Pfleger
und
brachte
mich auf ein Zimmer, wo schon einer war. Ich habe mich
sofort ins Bett
gelegt
und habe bis zum Abend geschlafen. Zwischendurch sagte mir
der Pfleger,
ich solle meine Sachen einschließen, was ich auch tat. Ich
habe
mir
dann Streichhölzer bestellt. Ich habe dann gegessen, bin
aber
immer
wieder den Gang rauf und runter gelaufen. Ich dachte alles
dreht sich.
Ich
habe mich immer auf dem Gang, wenn keiner kuckte
rumgedreht um mich zu
entwickeln.
Dann dachte ich, ich hätte einen Zwillingsbruder, den ich
bei der
Geburt
umgebracht hätte. Ich dachte der Arzt hätte mich bei der
Geburt
fallengelassen. Auch habe ich immer versucht aus dem
Krankenhaus zu
entkommen.
Nachts konnte ich nicht schlafen. Mir lief ein Film vor
Augen ab. In
diesem
Film fiel ich im Nichts immer tiefer. Kein Netz konnte
mich halten. Mit
der
einen Hirnhälfte konnte ich klar denken, mit der anderen
nicht. Am
nächsten
morgen war es erst besser. Ich dachte immer nur gesunde,
starke Leute
bekommen
eine Freundin. Dann beim Frühstück dachte ich es gibt
keinen
Gott
und habe dann ins Brötchen gebissen, die Sonne schien mir
dabei in
die
Augen, und ich dachte an einen Wolf. Ich ging zum
Stationsarzt und
fragte,
was ich hätte. Doch der gab mir keine ausreichende
Antwort. Ich
hatte
Angst, nie mehr aus der Klapse herauszukommen.
Ich dachte ich hätte eine Computerkrankheit. Am Nachmittag
beim
Kaffetrinken dachte ich, alle würden sich nach der
Erddrehung
richten und ich müßte meine Tasse loswerden. Ich war fast
mit meinen Gedanken in einem Irrgarten, kam aber wieder
heraus, als mir
eine Frau die Tasse abnahm. Dann habe ich meine
Arbeitskollegen
angerufen, ob sie kommen könnten. Die anderen
Patienten fragten mich immer, wer ich sei und was ich hier
tue. Als
meine
Arbeitskollegen kamen habe ich mich selber entlassen und
bin mit ihnen
in
eine Eisdiele gefahren. Ich war klar im Kopf. Dann bin ich
nach Hause
gegangen.
Erst war alles in Ordnung als ich zuhause war. Dann jedoch
wurde ich
immer nervöser. Ich bekam Angst, daß ich einen Schock
hätte und habe den Notruf angerufen. Der sagte, ich solle
den
Hausarzt anrufen. Der war aber in Urlaub. Dann habe ich in
Panik
zuhause angerufen und gesagt
sie sollten einen Arzt anrufen. Meine Mutter und mein
Vater gerieten in
Panik. Ich habe dann weiter mit meiner Schwester
gesprochen. Ich dachte
ich hätte ein uneheliches Kind, die Firma wäre hinter mir
her.
Das Fernsehen würde so flimmern. Etwas hat mich das
Gespräch
beruhigt.
Ich habe mich dann ins Bett gelegt. Dann bekam ich aber
Angst, das mein
Herz stehenbleiben würde. Ich war so in Panik, das ich die
Beine
immer
anhob und mir auf die Brust drückte, weil ich dachte die
Adern
würden
mir Platzen. Das hatte meine Mutter mir geraten. Dann
schrieb ich etwas
an
die Wand, weil ich dachte ich müßte sterben. Ich habe die
ganze
Nacht nicht geschlafen. Am nächsten morgen beim Anziehen
dachte
ich
immer ich wäre innerlich verknotet und müßte entdreht
werden.
Ich hatte Probleme beim Anziehen, weil meine Gedanken so
sprangen. Dann
habe
ich bei meiner Firma angerufen. Die sagten mir ich solle
einen Arzt
aufsuchen.
Dann bin ich zum Hausarzt gegangen. Die hatten allerdings
zu, weil nur
eine
Vertretung da war. Dann habe ich ein Taxi angerufen, weil
ich zu der
Firma
fahren wollte. Das Taxi kam aber nicht. Dann klingelte es
und der
Betriebsratsvorsitzende
und ein anderer Betriebsrat waren da. Als sie sich aufs
Bett setzten,
brach
es zusammen. Sie haben mich mitgenommen und zum
Krankenhaus gebracht.
Als
wir ankamen sagte der Mann mit dem ich am Vortag auf dem
Zimmer lag,
daß
er entlassen würde. Er hatte alle Koffer schon gepackt.
Ich dachte
daß
immer wenn ein neuer käme ein anderer entlassen würde. Es
war
fast
wie Gedankenlesen. Ich sagte ich hätte Angst, daß ich nie
wieder
aus dem Krankenhaus herauskäme. Der Arzt von gestern
sagte,
daß
keine Gitter vor den Fenstern wären und ich hier wohl
wieder
herauskäme.
Der Betriebsratsvorsitzende sagte, daß ich dabei wäre
meinen
Arbeitsplatz
zu verlieren und ich müßte aufgenommen werden. Der Arzt
sagte,
er hätte mich nun gestern doch entlassen. Dann rief der
Arzt auf
meine
Bitte meine Mutter an. Als die Verbindungsaufnahme länger
dauerte
dachte
ich meine Familie wäre tot und ich hätte dauernd mit einer
eingebildeten
Stimme am Telefon telefoniert. Der Betriebsrat sagte dann
um mich zu
beruhigen,
daß hier manuell vermittelt würde und es länger dauern
könnte.
Dann kam die Verbindung zustande und der Arzt telefonierte
mit meiner
Mutter.
Dann war Ende der Besprechung und ich sagte ich hätte
einen Schock
und
legte mich auf den Boden und die Füße auf den Stuhl. Der
Arzt
sagte ich hätte sowas doch gar nicht nötig. Der
Bertiebsrat
schaute
etwas verdutzt. Dann gingen die Betriebsräte und ich mußte
da
bleiben.
Ich versuchte immer noch aus der Psychiatrie zu entkommen.
Erst hatte
ich nur vorübergehend ein Zimmer. Dann hatte ich meine
Geldbörse verloren, fand sie aber wieder. Eine Pflegerin
sagte zu
mir ich solle mich dem Krankenhausbetrieb anpassen. Dann
las ich den
Wochenplan. Ich bekam Medikamente. Das gestörte denken
hörte
auf. Ich kam besser in der Anstalt zurecht. Am Freitag
kamen meine Eltern zu Besuch. Ich war insgesamt 6 Wochen
in dem
Psychiatrischen Krankenhaus in Gießen.
Im Krankenhaus in Gießen
Die Pfleger und Pflegerinnen im Krankenhaus waren alle
sehr nett, auch
die Psychiater und die SozialarbeiterInnen und
BeschäftigungstherapeutInnen. Sehr gut war auch die
Bewegungstherapie. Die Therapeutin hat uns gezeigt, wie
man sich mit
einem Handtuch den Rücken massiert, oder wie man mit einem
Tennisball Fußreflexzonenmassage macht. Die
Beschäftigungstherapie war auch sehr gut. Ich lernte dort
eine
Praktikantin kennen, die mir eine Postkarte mit Walfluke
geschenkt hat.
Das Spazierengehen am Freitag war
auch sehr gut. Einmal waren wir einen Tag zum Grillen mit
der gesamten
Station. Das durften wir dann in der
Beschäftigungstherapie malen.
Mit Ton habe ich auch sehr gern gearbeitet. Ich habe immer
mit einem
Herrn Musiker geredet. Er war ein hochintelligenter Mann,
der an seiner
Doktorarbeit über
Musik schrieb. Wenn er manisch war, dann schrieb er immer
Musikstücke
und konnte die ganze Station mit seinem Singen
unterhalten. Er fragte
die
Praktikantin, ob sie seine Freundin werden wollte. Ein
anderer war
Bauarbeiter
gewesen und lebte von der Rente bei seinen Eltern. Da war
noch ein
älterer
Mann, ein Schwuler. Er hatte die alte Zeit, als er wegen
der Krankheit
(Homosexualität) im Krankenhaus mit Zwangseinweisung noch
kennengelernt. Er hatte einen Bericht in einem Buch
geschrieben. Das
Buch habe ich ihm abgekauft. Es war auch
noch kurz eine hübsche Frau da, deren Mann erschossen
worden war.
Sie
kam nachts, war nur am weinen und schreien. Sie hat sich
aber schnell
wieder
gefangen und wurde dann entlassen. Der Psychiater klärte
einen gar
nicht
auf über die Wirkungen und Nebenwirkungen der Medikamente.
Der
Herr
Musiker hat dann gesagt ich sollte die Waschzettel der
Medikamente
lesen
und von den Pflegern holen. Ich bekam sie dann auch. Wegen
der
Nebenwirkungen
gab mir der Psychiater ein anderes Medikament. Eine
Pflegerin mochte
ich
ganz besonders. Der Herr Musiker sagte, daß in den USA
auch Sex
mit
den Pflegerinnen möglich sei, wenn es funkte. Nach 6
Wochen war
ich
wieder fit. Ich fühlte mich gut und wurde dann entlassen.
Am
Sonntag
waren meine Eltern immer da. Als meine Mutter mich das
erste mal sah,
fragte
sie, ob das Schizophrenie wäre. Sie waren erst zu der
Firma
gefahren.
Der Betriebsratsvorsitzende hat sie dann zum
Krankenhaus
gebracht.
Wir sind jeden Sonntag essen gefahren. Jeden Sonntag war
auch ein
anderes
Geschwister mit. Mich wunderte, das Conny und Hubert nicht
mit waren.
Marc
war auch mit.
Depression 1992-1993
Nach dem Krankenhausaufenthalt ging es mir wieder gut. Ich
fing an zu
arbeiten und es ging auch erst gut. Ich bin dann
angefangen Tischtennis
zu spielen. Ich war aber nicht sehr gut, hätte es aber
lernen
können. Als
es immer schlimmer mit den Depressionen wurde habe ich
allerdings damit
aufgehört. Meine Eltern kamen manchmal am Wochenende
vorbei und
wollten
mich aufmuntern. Vom Psychiater bekam ich ein leichtes
Antidepressiva.
Auf
der Arbeit mußte mir mein Chef immer erklären, was ich zu
tun
hatte. Die Zeit verging manchmal so langsam, das ich die
Sekunden auf
der
Uhr gezählt habe. Ich konnte mich einfach nicht acht
Stunden lang
konzentrieren.
Ich war dann immer auf der Toilette rauchen und habe Gott
angefleht,
mir
zu helfen, aber er half nicht. Ich bin dann auch in die
Kirche
eingetreten
und war oft Sonntags in der evangelischen Kirche. Sie
hatten eine
Pastorin.
Nach der Arbeit habe ich fast nur noch im Bett gelegen.
Meine Stimmung
war
ziemlich deprimierend. Meine Kollegen haben mir nur wenig
geholfen.
Manchmal
kamen Bemerkungen wie: Sei froh das du deine
Leistungszulage noch
bekommst,
oder Du bist auch mehr auf der Toilette als im Büro. Ich
habe
versucht
eine Gruppentherapie zu machen, habe aber nicht sofort
einen Platz
bekommen,
sondern mußte warten. Ich habe dann 3D Zeichnungen
gemacht. Eines
Tages, ein Freitag an dem ich mit meinem neuen Auto nach
Hause fahren
wollte,
holte der Chef mich ins Büro und sagte mir ich müßte
selbständiger
arbeiten und mehr Leistung bringen. Ich fragte ihn dann ob
sie mich
entlassen
wollten. Er sagte dann ich sollte es doch die nächsten
vier Wochen
nochmal versuchen. Ich fuhr dann etwas beunruhigt nach
Hause. Zuhause
habe
ich es dann sofort meinen Eltern erzählt und bin
angefangen zu
weinen
und sagte sie wollten mich entlassen. Meine Eltern sagten
mir ich solle
ruhig bleiben und morgen zum Arzt gehen. Am nächsten Tag
bin ich
dann
mit meinem Vater zum Arzt. Der hat mir eine Spritze
gegeben und die
Medikamente,
die ich vergessen hatte. Ich war am ganzen Tag
niedergeschlagen. Wenn
man
das heute so bedenkt, dann war meine Leistung vielleicht
20-30 %
geringer
als sonst. vielleicht hätte man mit einem Sozialarbeiter
reden
sollen,
der mit der Firma gesprochen hätte und man hätte eine
Anstellung
als Techniker erreicht. Aber das wußte ich damals alles
noch
nicht.
Am nächsten Tag bin ich spät aufgestanden und habe mir
versucht
mit einem Wilkinson Doppelrasierkopf die Pulsadern
aufzuschneiden. Ich
habe
allerdings nur ein wenig geritzt. Meine Mutter fing an zu
weinen als
ich
nach unten kam. Mein Vater rief den Hausarzt an. Der kam
und versorgte
die
Wunden, und sagte meinen Eltern ich müße ins Krankenhaus.
Am
nachmittag
haben mich meine Eltern dann ins Landeskrankenhaus nach
Osnabrück
gebracht.
Ich wurde aufgenommen und von einer Ärztin untersucht.
Schon am
Abend bekam ich einen Tropf mit Antidepressiva. Ich lag
innerhalb des
großen Schlafraums in einem Glaskasten. Ich lag meistens
im Bett,
nur ab und zu
verließ ich es. Manchmal gingen wir nach draußen. Ein
Pfleger
erzählte mir, dass ich zuerst durch "das Tal der Tränen
gehen
müsse".
Gut zehn Tage war ich auf der geschlossenen Station A1. Es
war sehr
langweilig da. Dann kam ich auf die Station A2, auch
geschlossen, aber
mit 3 Bett Zimmern. Dort konnte ich an der
Beschäftigungstherapie teilnehmen. Ich machte zuerst immer
die
Denksportaufgaben. Nach weiteren drei Wochen kam ich auf
die Station
A4. Dort war der Ausgang frei. Die Station war gemischt.
Ich
kam dort an mit einem jungen Mann, er hieß Thomas. Er war
sehr
gesprächig. Dort kam ich in die
Beschäftigungstherapiewerkstatt. Ich habe vor allem mit
Ton
gearbeitet, aber auch Laubsägearbeiten gemacht. Die
Psychologin
hat mir geholfen. Die Stimmung wurde aber nur langsam
besser. Dann kam
ich in die Arbeitstherapie. Dort habe ich zuerst
Designarbeiten
gemacht. Ich
habe auch ein Schmuckkästchen mit Furnierarbeiten gemacht.
Es ist
schön geworden. Dann kam ich in die Holzabteilung. Ich
habe einen
Vogelkasten
gebaut. Ein Auto aus dem Holz geraspelt, ein CD-Regal
gemacht und dann
die
Einzelteile für einen Stuhl. Freitags nachmittags wurden
immer
Spiele
gemacht. Ich machte eine Psychologische Beratungsstunde
bei der
Universität
in Osnabrück mit. Viel gebracht hat es aber nicht. Eine
Schwester
auf
der Station war so etwas wie die Schwester in "Einer flog
?ber das
Kuckucksnest".
Dann wurde ich entlassen und kam zur Tagesklinik nach
Rheine. Die
Stimmung
war aber noch immer nicht viel besser.
Tagesklinik in Rheine 1992-93
Am Anfang war ein Gespräch mit dem leitenden Arzt. Der
Arzt sagte
mir, sie würden mich schon wieder hinbekommen. Zuerst
mußte
ich
einen Probetag machen. Der verlief ganz gut. Nach ein paar
Tagen wurde
ich
dann aufgenommen. Einmal die Woche hatte ich Küchendienst.
Das
spülen machte mir aber keinen Spaß. Meist habe ich mittags
im Ruheraum gelegen. Ich habe immer Mittwochs mitgeholfen
zu kochen und
Freitags zu backen. Schwimmen sind wir auch gegangen. Und
einkaufen im
Supermarkt in der Stadt. Mit einigen Patienten verstand
ich mich ganz
gut. Der Arzt probierte alle 6 Wochen ein neues
Antidepressiva an mir
aus, weil erst keines wirkte. Anfangs habe ich den
Frühsport immer
mitgemacht, dann nicht mehr. Die Gesprächsrunden waren
fast immer
Schweigerunden. In der Beschäftigungstherapie habe
ich anfangs gemalt, dann mit Ton gearbeitet und dann habe
ich den Zaun
lackiert, sonst habe ich nichts gemacht. Dann kam ein
Herr von
einem Verein
in Gießen, der meine Rückkehr an den Arbeitsplatz
verhandeln
sollte. In der Zeit der Tagesklinik bin ich erheblich
dicker geworden.
Von
August 1992 bis Mai 1993 war ich in der Tagesklinik. Ich
war dann noch
bis
zum 31. September Krankgeschrieben, weil das wegen dem
Arbeitsamt so
sein
mußte, wegen des Geldes von meiner Firma. Der
Sozialarbeiter vom
Verein
und ein Mann vom Versorgungsamt Giessen konnten es nämlich
nicht
schaffen,
meine Stelle bei meiner Firma zu erhalten. Obwohl ich
einen
Behindertenausweis
hatte und auch als Techniker bei meiner Firma arbeiten
wollte. Ich habe
dann
einem Auflösungsvertrag zugestimmt. Ich habe dann noch ein
Praktikum
bei Freunden in einem Ingenieurbüro gemacht. Ich bin erst
mit 4
Stunden
angefangen und habe dann auf acht Stunden gesteigert. Aber
dies
langweilige
Gefühl, das war immer noch da. Ich mußte mich immer
zwingen,
mich
zu konzentrieren. Das war sehr anstrengend.
Psychose in Spelle 1995 ohne Krankenhausbesuch
Ich hatte am Samstag beim Besuch der Kirmes in Varenrode
Cola getrunken
und am Abend immer das Gefühl gehabt, mein Herz bliebe
stehen. Ich
faßte mich immer an die Halsschlagader um mich zu
vergewissern,
daß mein
Herz noch schlug. In der Nacht habe ich schlecht
geschlafen. Am Sonntag
war
ich etwas nervöser als sonst und konnte in der Nacht nicht
richtig
schlafen. Auf der Arbeit am Montag war ich müde. Ich bin
mit
meinem Auto hingefahren und habe die Kollegen mitgenommen.
Um ca 10.30
Uhr hatte ich den Gedanken, daß ich allein mit einem
anderen Mann
auf der Welt war. Ich hatte
die Möglichkeit ihn zu essen, oder selbst gegessen zu
werden. Ich
legte
mich zurück in den Sessel und ließ mich fallen, weil ich
lieber
sterben wollte. Ich war ganz versunken in den Gedanken.
Ich war kurz
bewußtlos und fiel vom Stuhl. Als ich unten lag wurde ich
wieder
wach. Mein Kollege war ganz verdutzt. Hat aber sonst
nichts gesagt. Als
ich bei der Arbeit
ein Diagramm aufstellte, war ich ganz aufgeregt wegen der
ersichtlichen
Kurve. Ich bin zum Chef gegangen und wollte ihn was
fragen, da hatte
ich
es schon vergessen. Dann bin ich zu den Elektronikern
gegangen und habe
gefragt, ob sie ein Tabellenkalkulationsprogramm
dreidimensional nutzen
könnte. Die wußten auch nicht mehr als ich. Dann verging
die
Müdigkeit
und ich bin abends mit meinem Auto und den Kollegen
heimgefahren. In
der
Nacht habe ich nicht geschlafen.
Am morgen bin ich aufgestanden habe mich geduscht und dann
meiner
Mutter gesagt ich könnte nicht arbeiten. Sie hat aber
gesagt ich
solle am
abend zur Ärztin gehen. Also bin ich mit meinen Kollegen
zur
Arbeit
gefahren. Ich bin normal angefangen, dann ging das Denken
aber immer
schneller
und ich konnte mich immer weniger konzentrieren. Mein
Vorgesetzter
hielt
eine Versammlung und erzählte etwas, von dem ich aber
nichts
mitbekam.
Ich dachte immer an die Affen, denen ein Weibchen besorgt
wird, damit
sie
in der Gruppe bleiben. Dann kam der Projektleiter und
wollte etwas
ausgedruckt
haben. Ich war aber nicht dazu in der Lage. Ich habe dann
die
Auszubildende
geholt, die mir die Zeichnung ausgeplottet hat. Dann habe
ich meinem
Chef
gesagt, ich könnte mich nicht mehr konzentrieren. Und ob
ich ein
Taxi
anrufen könnte, daß mich abholt. Er sagte ich solle
zuhause
anrufen.
Das habe ich auch gemacht. Ich hatte zuvor wieder den
Irrgartengedanken
aus
dem ich nur herauskam indem ich die Worte Ehrlich, Liebe
zu mir sagte.
Ich
habe meinem Kollegen dann noch kurz erklärt, was er machen
sollte.
Ich
bin dann nach draußen gegangen. Der Projektingenieur hat
mich
dort
gefragt, was los wäre. Ich habe ihm gesagt ich könnte mich
nicht
konzentrieren und hätte mich verrannt. Meine Jacke hatte
ich
vergessen,
doch eine Kollegin brachte sie mir. Ich habe schon daran
gedacht ins
Weglaufhaus
nach Berlin zu fliehen, als es so lange dauerte bis meine
Schwester
kam.
Auch dachte ich sie hätte sich verfahren oder den Weg
vergessen.
Schließlich
kam sie doch mit meiner Mutter. Ich dachte immer an das
Verhalten von
Affen.
Ich dachte Starke Männchen würden sich aus dem Wege gehen.
Ich
dachte immer den Starken Männchen würden hübsche
Weibchen
angeboten. Dann sind wir nach hause gefahren. Dort habe
ich meine
Psychiaterin
angerufen. Sie sagte ich solle zum Hausarzt gehen und mich
von ihm
krankschreiben
lassen, damit ihr Titel nicht auf dem gelben Schein
erschiene. Dann bin
ich
zum Hausarzt gegangen. Der hat gesagt ich hätte zu hohen
Blutdruck
und
müßte entwässert werden, weil ich kein Urin
ließe.
Er hat mir Tabletten gegeben. Als ich von ihm wiederkam
war es schon
erheblich
besser. Meine Schwester meinte, mir würde es gut gehen.
Ich hatte
dann
keine Denkstörungen mehr. Ich war noch eine Woche krank,
habe dann
aber
wieder angefangen zu arbeiten.
Einige Monate später war ich nahe an einer Psychose. Ich
hatte
etwas Streß auf der Arbeit. Ich mußte dann auf eine
Silberhochzeit
einer Arbeitskollegin und auf ein Fest von Freunden. Als
ich abends im
Bett
lag habe ich immer gedacht ich könnte durch die Kraft
meiner
Gedanken
mich überall hin bewegen, durch Mauern gehen und
Entfernungen
würden keine Rolle spielen. Ich hatte eine akustische
Halluzination. Ich hörte einen Panther hinter meinem Bett
und war
ganz erschrocken. Am nächsten Tag war es weg. Ich hatte
aber
manchmal das Gefühl, die Psychose ginge wieder los, wenn
ich auf
wackeligem Boden ging, wie in unserem Büro. Ich hatte in
dieser
Zeit eine Erscheinung. Morgens, als ich wach wurde und die
Augen
aufmachte, sah ich das Gesicht eines Mannes. Es war ganz
weiß.
Ich erschrak mächtig. Ich dachte zuerst es hätte
Ähnlichkeit mit einem Bekannten, aber ich habe mich
getäuscht. Dann verschwand
das Gesicht. Es war wahrscheinlich eine optische Täuschung
meiner
noch
müden, schlafenden Augen.
Psychose 1998 in Spelle
Schon Wochen vor dem Ausbruch der Psychose war ich leicht
manisch. Ich
fühlte mich gut und dachte immer ich sei eine Reinkanation
eines
buddhistischen
Irren. Ich habe auch eine Vision vom Ende aller Zeiten
aufgeschrieben
und
an Madpride gemailt. Die fand den Text nicht so gut. Ich
hatte eine 630
DM-Stelle
und sollte übernommen werden. Aber das Arbeitsamt wollte
nur 30%
statt
60% Zuschuß geben und so sagte mein Chef das ab. Ich
sollte mich
selbstständig machen meine das Arbeistamt und dann für
meinen
Chef arbeiten. Das wollte ich auch wohl. Es hat mich aber
ziemlich
aufgewühlt.
Es fing am Samstag den 11.4.1999 an. Jedenfalls hatte ich
wieder den Einfall, ich hätte gar keine Psychose gehabt,
und
wollte wieder meine
alte Firma und das Krankenhaus in Gießen verklagen. Ich
konnte
mich
wieder mit anderen Unterhalten. Am morgen war ich bei
Elisabeth im
Krankenhaus gewesen. Sie hatte ein Kind (Maleen) bekommen.
Nachmittags
kam mir dann die Idee, das man das Gerücht streuen sollte,
daß Atomstrahlung Kratzer auf dem Autolack macht. Ich fuhr
nach
Lingen zu Rosemeyer und untersuchte neue Autos. Die hatte
nur ganz ganz
kurze Kratzer. Dann habe ich an Jürgen Trittin gemailt.
Abends bin ich zum Spunk zum Konzert. Ich war etwas
nervös. Ich trank ein Bier und habe es am Boden
zerschmettert. Ich
dachte immer Bill Gates und andere würden kommen. Auch
dachte ich,
ich sei ein Highlander, und andere würden kommen um mir
den Kopf
abzuschlagen, aber ich dachte auch, die Punks wären meine
Beschützer. Ich ging nach draußen und legte mich auf den
Boden, weil ich dachte, ich könnte zum Himmel sehen, aber
es waren
Wolken da. Den anderen sagte ich mir wäre schlecht. Ich
hatte die
Eingebung, daß Heu in meinen Händen zu Gold würde. Ich
habe einem erzählt, daß ich meine alte Firma verklagen
wollte. Mit einigen anderen habe ich auch geredet. Dann
hatte ich
plötzlich
den Drang wegzufahren, weil ich dachte keiner würde mich
mögen,
und ich wäre der einsamste Mensch auf der Welt, weil sich
alle von
mir
abwenden würden, weil ich so gut wäre. Ich stieg ins Auto
und
fuhr
weg. Auf dem Weg nach Hause hatte ich den Gedanken bei der
Apotheke
vorbeifahren zu müssen, da würden alle hinkommen, die bei
einer Art Schnitzeljagd mitgemacht hätten. Da wäre dann
Polizei und Rettungswagen und
ich läge am Boden um das Blut gestillt zu bekommen. Als
ich kurz
vor
der ehemaligen Apotheke war, glaubte ich das Auto würde
alleine
fahren,
und ließ das Steuer los. Dann fuhr das Auto auf die andere
Straßenseite und es schepperte. Dann bin ich bewußtlos
geworden. Als ich aufwachte leuchtete mir ein Arzt in die
Augen und
fragte, wer ich sei. Ich antwortete. Ich wurde ins
Krankenhaus gebracht
und geröngt. Meine Bekannten kamen auch. Die Gedanken
waren aber
weg. So blieb ich im Krankenhaus. Die Blutprobe der
Polizei ergab 0,0
Promille. Ich mußte dann noch eine Woche im
Krankenhaus bleiben. Meine Bewegungen waren verlangsamt.
Im meinem
Gehirn
war eine kleine anormale Stelle gefunden worden.
Ich bin dann bald wieder angefangen ein paar Stunden zu
arbeiten,
obwohl ich noch krankgeschrieben war. 3 Wochen ging auch
alles Gut. Ich
hatte Ärger mit meinem Chef wegen einer nicht geglückten
Betriebsanleitung. Er wollte mir den Lohn kürzen deswegen,
weil er
nacharbeiten mußte, als ich
im Krankenhaus war. Doch dann am 5.05. abends bin
ich ins Spunk
gegangen.
Ich habe eine Frau gefragt, ob sie eine Zigarette für mich
hätte
und dann, einfach so, ob sie mit mir schlafen wollte.
Danach bin ich
nach
draußen gegangen und habe meine Uhr auf ein parkendes Auto
gelegt.
Ich habe sie dann wieder angelegt und bin auch bald darauf
nach Hause
gegangen.
Am nächsten morgen bin ich mit dem Bus nach Lingen
gefahren, zur
Arbeit.
Im Bus habe ich gefragt, ob sie das Fernsehen anmachen
könnten.
Ich
hatte dauernd so wirre Gedanken. Auf der Arbeit habe ich
angefangen
eine Zeichnungsliste
zu machen. Habe aber nicht viel fertigbekommen. Dann hatte
ich die
Idee,
das mein Chip im Rechner zu Hause gut sein könnte und ich
habe
gefragt,
warum INTEL den Kreis in ihrem Logo eigentlich nicht
zumachen
würden.
Meine Kollegin war ganz verdutzt. Ich bin dann mittags
nach Hause
gefahren.
Im Bus habe ich ein Plakat abgerissen, meine ganzen
Kaugummis
ausgepackt
und in den Koffer getan, weil ich den Müll in ein Faß in
der
Bank
werfen wollte. Das Faß wollte ich von zu Hause zu der Bank
bringen,
damit die Leute ihr Kleingeld hineinwerfen. Ich habe den
Busfahrer dann
gefragt,
ob er mich nach Hause bringen könnte. Er hat mich aber
rausgeworfen.
Ich habe dann Jacke und Aktenkoffer im Wartehäuschen
gelassen und
bin
zu Fuß nach Hause gegangen. Unterwegs hatte ich Gedanken
an eine
Frau,
die ich geheiratet hätte oder haben sollte. Ich habe
angefangen
mein
Hemd auszuziehen. Als ich dann zuhause war dachte ich alle
Autos mit
Hochzeitsgeschenken
würden bei mir ankommen. Ich wollte das Faß zur Bank
bringen.
Aber meine Mutter hat mich im Haus eingeschlossen. Mein
Bruder hat mich
gehindert
nach draußen zu gehen. Ich habe meinen Computer angeworfen
und
wollte
zu INTEL wegen des Chips Emailen. Ich dachte ich hätte
einen
Perfekten
und INTEL würde mir ihn für viel Geld abkaufen. Doch dann
hat
mein
Bruder mich daran gehindert. Ich bin dann zum Telefon
gegangen und habe
den
Hörer abgenommen und immer a-a-a-a-a-a-a und z-z-z-z-z-z-z
hineingerufen.
Dann war ich am Fernseher und habe gedacht, die Menschen
auf der
Titanic,
die darin eingeschlossen sind würden da herauskommen. Ich
habe
danach
das Computergehäuse abgedeckt und den Monitor in die
Papierkörbe geworfen. Dann mußte ich ins Bett. Ich habe
immer versucht, Bücher vor die Türe zu stellen, um sie zu
Verschließen. Ich habe auch versucht das Fenster zu öffnen
und nach unten zu klettern. Ich habe die
Batterie aus meinem Wecker genommen, weil ich meinte, die
Zeit stimmte
nicht.
Ich dachte immer es würde ein Haus in unserem Garten
stehen,
konnte
aber keines sehen. Ich wollte unbedingt ein Passivhaus.
Ich dachte die
Punks
kämen nachts und würden unser Haus anheben und in die
Sonne
drehen.
Meine Eltern haben dann einen Arzt angerufen und ich mußte
wieder
aufstehen
und mich anziehen. Unten habe ich dann noch mehr
phantasiert.
Ich dachte ich könnte durch die Ecke in der der Fernseher
stand
zur Regenwassertonne vordringen. Ich dachte Onkel käme mit
einem
Hobel
als Hochzeitsgeschenk.
Ich dachte alle meine Bekannten seien im Altersheim und
warteten da auf
mich und meine Braut. Schließlich wurde ich ruhiger und
der Arzt
war da. Ich fragte immer was den los sei. Ob ich einen
Geburtstag
vergessen hätte oder so. Der hat einen Krankenwagen
gerufen und
als der da war bin ich in den Krankenwagen eingestiegen.
Meine Mutter
ist mitgefahren. Im Krankenwagen war ich ziemlich ruhig.
Als wir in Osnabrück ankamen war ich ziemlich wütend,
daß ich wieder ins Krankenhaus sollte. Ich wurde auf die
geschlossene Station A2 gebracht. Dort mußte ich erst was
essen.
Dann kam ein Pfleger und hat mich befragt. Ich dachte er
wäre ein
Polizist, den ich kannte und ich müßte mich mit ihm
einigen,
solange ein anderer Böser Mensch von der Station verlegt
sei. Er
machte einige Notizen in einem Ordner. Ich hatte bedenken
wegen des
Datenschutzes. Ich dachte auch, dass der Pfleger von der
Tagesklinik da
wäre. Ich antwortete auf seine Fragen immer
mit 15.07.1963. Einmal fragte er mich, welches Jahr jetzt
sei. Ich
antwortete mit Null, weil ich meine Zeit eichen wollte,
von der ich
Bezug nehmen wollte. Ich sagte ihm auch, daß ich ein
Passivhaus
bauen wollte. Die Ärztin, zu der ich dann kam habe ich
ziemlich
angebraust. Sie fragten mich immer, wann ich zum ersten
mal in der
Klinik war, ich sagte vor fünf Jahren. Die Ärztin mußte
dann aber weg. Ich mußte dann warten.
Ich habe dann meinen rechten Schuh ausgezogen und den
Schuhband als
Orientierungszeichen auf einen Stuhl gelegt. Ich dachte
wenn alles mit
Lawa bedeckt ist, kannst Du hier wenigstens raus. Ich
machte
überall Zeichen mit dem Daumennagel. Als ich nochmals mit
der
Ärztin sprach mußte ich auf die geschlossene A1. Ich
weiß nicht mehr, was die Ärztin mich alles gefragt hat.
Dort
habe ich erstmal geschaut, wo ich 1992 gelegen hatte. Ich
dachte ich
würde mir selbst begegnen. Dann habe ich zu meinem Bruder
gesagt,
er solle einen Freund anrufen, der würde mich befreien.
Ich dachte
wirklich er würde kommen.
Ich wurde aber ruhiger. Dann mußte ich mich ausziehen und
ins
Bett legen. In der Nacht habe ich nochmal die Pfleger
gefragt, ob sie
die amerikanische Verfassung kennen. Die verneinten
allerdings. Am
morgen waren die Gedanken allerdings wieder geordnet. Ich
habe dem
Pfleger, der auch schon 1992 da
war gesagt, dass ich im April 1992 schon mal da war wegen
Depressionen.
Ich
habe den Schein unterschrieben, dass ich freiwillig da
war. Dann habe
ich
mich mit dem Arzt unterhalten, der auch in Aachen studiert
hatte. Ich
mußte noch ca 2 1/2 Monate im Krankenhaus und noch 14 Tage
in den
Städtischen Kliniken bleiben.
Im Krankenhaus in Osnabrück
Zuerst war ich auf der geschlossenen Station A1. Der Arzt,
der mich
behandelte war auch in Aachen studieren gewesen. Ich bekam
Haldol.
Meine Eltern besuchten mich zweimal die Woche. Bald hatte
ich
täglich 1 Stunde Ausgang. Ich machte die
Beschäftigungstherapie mit. Ich löste
Konzentrationsaufgaben.
Auf der A1 gab es Leute, die gut malen konnten. Nach 9
Tagen habe ich
wieder angefangen zu Rauchen, weil ich nichts zu tun
hatte, und andere
auch am
Rauchen waren. Sonntags bin ich öfter in die Kirche
gegangen. Ein
Patient
wurde manchmal ans Bett gefesselt. Er schrie dann immer.
Er war aber
sehr
verwirrt. Nach 3 Wochen kam ich dann auf die offene
Station A6. Dort
brauchte
man nur aufzuschreiben wohin man ging und konnte gehen.
Doch zuerst
durfte
ich nur auf dem Gelände ausgehen. Ich nahm an der
Beschäftigungstherapie teil. Dort baute ich einen
Bauernhof und
zwei Windmühlen, die sich
richtig drehten. Es waren gerade
Fußballweltmeisterschaften, als
ich
auf der Station war. Manchmal habe ich mich mit einer
älteren Frau
unterhalten, die jedes Jahr krank wurde. Immer wenn jemand
entlassen
wurde
gab es abends eine kleine Feier. Meine Eltern und meine
Geschwister
haben
mich besucht. Ich habe einem Studenten meine
Krankengeschichte
erzählt.
Manchmal habe ich nachmittags geschlafen. Bald durfte ich
am Wochenende
nach Hause. Das erste mal war aber ziemlich belastend. Ich
hatte
richtige
Wut, weil Mark Lea in der Küche auf eine Große Decke
gelegt
hatte,
und man nicht vorbei kam. Eine Bekannte hat mich ein- bis
zweimal die
Woche
angerufen. Mittwochs war ich in der Freizeitgruppe. Da
haben wir
gekocht,
oder sind spazierengegangen. Ich mußte alle paar Wochen
zum
Augenarzt,
wegen des Unfalls. Nach einiger Zeit kam ich zur
Arbeitstherapie. Ich
habe
dort im Büro Rechnungen geschrieben und nachgerechnet.
Einmal bin
ich
mit zwei Patientinnen essen gegangen. Auf der Station
haben sie immer
Tabu
gespielt. Meistens waren noch Patienten von der A7 da. Ich
habe aber
immer
nur zugeschaut. Nach ungefähr 10 Wochen wurde ich
entlassen ins
Städtische
Krankenhaus in Osnabrück zur Neurologischen Untersuchung.
Ich
hatte
auf meinem Geburtstag frei und durfte nach Hause. Das
Wochenende vorher
war
ich auch zwei Tage zu Hause. Da haben mich nur noch meine
Eltern
besucht.
In der Psychiatrie waren auch mal Stephan, Marlies und
Jörg.
Christel
war auch mit Lea da, die war noch ganz klein. Elisabeth
war mit Maleen,
Ina
und Tobias und Ludger da. Maleen war da noch kaum zwei
Monate alt.
Psychose 2005 in Spelle
Es fing ein paar Wochen vorher damit an, dass es mir besser
ging. Ein
halbes
Jahr nachdem ich die Medikamente kontrolliert mit einer
Psychiaterin
ausgeschlichen
hatte. Am Freitag mittag hatte ich plötzlich wieder die
Eingebeung,
dass eine Ader an meinem Herzen platzen würde und das Blut
verspritzen
würde, wenn nicht alle Menschen der Erde zu mir kämen und
auf
die
Ader drücken würden, um das Platzen zu verhindern. Ich
habe
mich in meinem Büro auf die Erde gelgt und überlegt. Dann
hatte
ich die Meinung, ich könnte meine Spielchen mit der
Psychiatrie
machen.
Dann habe ich meine Schwester gerufen, sie sollte den
Notarzt rufen,
weil
ich umgefallen sei. Ich lag noch am Boden. Dann bin ich
aufgestanden
und
habe mich auf einen Stuhl gesetzt. Meine Mutter kam auch und
war
natürlich
in heller Aufregung. Dann kam auch der Notarzt. Man hat den
Blutdruck
gemessen
und 230 zu 160 gemessen, wenn ich mich nicht täusche. Das
war viel
zu
hoch. Ich war wohl manchmal in der Psychose und manchmal
klar. Ich habe
dem
Notarzt vors Schienbein getreten, habe mich aber
entschuldigt. Ich habe
auch
wohl Superorgasmus geschrien und auf den Tasten des
Computers
rumgehauen,
so dass einige Tasten rausgeflogen sind. Der Computer war
an. Ich habe
ihn
dann runtergefahren. Dann bin ich ins Matthias Spital nach
Rheine
gebracht
worden. Ich habe mich mich dem leitenden Arzt darauf
geeinigt, dass ich
nur
was gegen den Bluthochdruck bekäme und keine Psychopharmaka.
Dann
habe
ich da rumgelaufen und auch René Talbot von der
Irrenoffensive
angerufen.
Er hat mich gewarnt, irgendwas von Erleuchtung zu sagen und
das
Gespräch
mit einem Psychiater zu verweigern. Die im Krankenhaus
wollten mir
Imipramin
geben, ein Antidepressiva. Das habe ich abgelehnt. Dann kam
ein
Psychiater,
der mit mir geredet hat. Ich Dummkopf habe nicht abgelehnt.
Ich habe
dem
Psychiater gesagt, dass ich mich Pudelwohl fühle und
Glücksgefühle
habe. Da hat der gesagt, dass wäre gefährlich und ich
müßte
Medikamente nehmen. Mir wurde immer wieder unterstellt, ich
hätte
die
Medikamente eigenmächtig abgesetzt, was aber nicht der Fall
war.
Dann
kam meine Schwester und meine Mutter. Die meinten, weil ich
mit den
Füßen
etwas herumtippte, ich wäre nervös. Ich habe das verneint.
Meine
Schwester meinte, sie sollte mir sagen, dass ich in der
Psychose
wäre
oder kurz davor und das ich das kontrolliert in einer
Anstalt ausleben
sollte.
Ich habe dann mit ihr abgemacht, dass ich auf eine Offene
Station gehe
und
keine Psychopharmaka nehmen brauche. Sonst wären wir für
immer
geschiedene Leute. Dann hat meine Schwester mit dem
Psychiater geredet.
Man
hat wohl telefoniert, um eine Psychiatrie zu finden. Ich
habe gesagt,
ich
gehe nur ins Weglaufhaus nach Berlin oder in die Soteria
nach Hannover.
Das
wurde abgelehnt, weil man die Telefonnummer nicht finden
konnte von der
Soteria
und das Weglaufhaus wollte mich angeblich nicht haben. Ich
habe es auch
abgelehnt,
Diazepam zu nehmen, weil das süchtig macht. Dann war aufmal
nicht
mehr
von Freiwillig die Rede, sondern von Beschluß nach PsychKG.
Das
war
der Hammer. In meiner Not habe ich gesagt, ich wollte mit
dem Papst
telefonieren,
weil der mir vielleicht helfen könnte. Das wurde als Zeichen
der
Psychose
gewertet. Ich habe auch eine Freundin und meinen Schwager
angerufen, um
sie
davon zu überzeugen, dass ich nicht in die Psychiatrie
brauche.
Sie
haben sich aber nicht für mich eingesetzt. Gegen 23 Uhr habe
ich
mich
mit dem Arzt geeinigt, dass ich sofort nach Münster in die
Westfälische
Klinik für Psychiatrie komme. Ich wurde in die Klinik nach
Münster
mit dem Krankenwagen gebracht. Dort untersuchte mich eine
Arztin vom
Dienst.
Ich bekam ein paar Medikamente und nahm sie. Ich habe dann
ein wenig
geschlafen.
Morgens war noch alles in Ordnung. Ich habe noch zu Hause
angerufen.
Ich
bekam dann ein Zeug als Infusion, dass sie Nitro nannten und
den
Blutdruck
senken sollte. Ich wurde davon müde, sodass mir die Augen zu
fielen
und ich tagträumte. Ich habe die Infusionsleitung immer
wieder
abgeschraubt.
Schließlich habe ich gesagt, dass ich deren Drogen nicht
mehr
nehme.
Zwei Ärztinnen und eine Pflegerin waren dann bei mir im
Zimmer und
haben
mich beruhigt. Ich habe dann eine Ärztin oder die Pflegerin
leicht
an
der Schulter geboxt. Danach war ich wohl leicht psychotisch
und bin auf
den
Flur und habe meine Wasserflasche vor den Pflegerinnen
ausgekippt.
Vorher
hatte ich schon die Urinflasche in die Ecke des Zimmers
geworfen. Ich
war
stinksauer und habe gesagt, dass ich deren Drogen nicht mehr
nehmen
will.
Ich habe mich dann hingelegt. Dann kamen 4 bis 5 Pfleger und
Pflegerinen
und haben mich ans Bett fixiert. Ich habe mich nicht
gewehrt, weil ich
eh
keine Chance hatte. Ich habe kein Frühstück und kein
Mittagessen
bekommen und man hat mich auch sonst so einfach liegen
lassen, ohne
sich
um mich zu kümmern. Ich habe dann die Hände freibekommen.
Eine
Patienten im Rollstuhl hat auch mal die Klingel für mich
gedrückt,
damit mal ein Pfleger kommt. Ich wurde dann wieder
festgemacht. Das
Nitro
bekam ich auch. Ich hatte dann einen Tagtraum, keine
Psychose von einem
Urknall,
nachdem dann die Buchstaben geordnet wurden und alles wieder
mit der
Explosion
einer Atombombe endete. Dann war immer an Silvester eine
Superorgasmus
und
alles fing wieder von vorne an. Ich dachte die Zeit liefe
schneller und
es
wären Jahre vergangen, aber es war immer noch der selbe Tag
in
2005.
Dann ging es mir wieder besser. Ich bekam erst die Linke
Hand frei,
dann
die Rechte und wurde am nächsten Tag nachmittags dann
losgebunden.
Dann
ging es mir gut. Ich habe mich dem Leben auf der Station
angepaßt
und
viel mit anderen Patienten geredet. Dann kam ich nach gut
1,5 Wochen
von
der Internistischen Station 21/2 auf die geschlossene
psychiatrische
Station
26/1. Ich habe viel mit Patienten und Pflegern geredet. Ich
habe auch
Tischfußball
gespielt, was ich sonst nicht mache. Ich wollte dann zur
Tagesklinik
nach
Rheine und hatte bald meine beiden Probetage und bin dann
gewechselt
zur
Tagesklinik nach Rheine, wo ich nachmittags und abends und
am
Wochenende
zu Hause war. Ich bin dort 3,5 Wochen geblieben. Ich wollte
abbrechen,
weil
es mir nicht besser gehen konnte, bin aber geblieben. Dann
wurde ich
auch
bald entlassen. Ich habe immer noch eine stinkwut auf dieses
unmenschliche
Entrechtungssystem der Psychiatrie mit den ganzen
widersinnigen Regeln
und
den Fixierungen und der Gewalt von den Pflegern. Ich
bezeichne mich
jetzt
als Psychiatrie-Überlebender, weil ich dieses unmenschliche
System
überlebt
habe, was mehr als 3000 Menschen im Jahr in Deutschland
nicht tun. Die
töten
sich selbst wegen der unmenschlichen Behandlung un den
Nebenwirkungen
der
Medikamente. Ich werde dies System jetzt bekämpfen und
auszumanövrieren
versuchen, sodass es durch ein humaneres System ersetzt
werden kann.
Ich habe an die Neue Medizin des Dr. Hamer geglaubt. Das tue
ich jetzt
nicht mehr. Ich war danach noch zweimal in der Psychiatrie
im Jahre 2005. Ich
bekomme die
Ereignisse aber nicht mehr auf die Reihe. Einige
Fakten sind mir auch
peinlich. |
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