Ob man Medikamente nehmen soll oder nicht, sollte jeder selbst entscheiden. | zurück | |
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Ich habe nicht die negativen Erfahrungen
der
Psychiatrie-Überlebenden gemacht. Als ich Nebenwirkungen
hatte,
wurden die Medikamente gewechselt. Starke
Nebenwirkungen hatten
jedoch die Medikamente, die ich lange Zeit einnahm. Ich
hatte
Herzbeschwerden. Seitdem ich andere Medikamente nehme und
das Rauchen aufgegeben habe, sind sie weg. Auch
Medikamente
gegen körperliche
Leiden haben zum Teil starke Nebenwirkungen. Nur werden
diese
Nebenwirkungen
gesellschaftlich akzeptiert. Wenn eine krebskranke Frau mit
Kopftuch
geht,
und sie den Menschen erklärt, daß sie Krebs hat, wird dies
akzeptiert.
Ein Mensch, der sich das Bein gebrochen hat, und mit Krücken
herum
geht
wird akzeptiert.
Viele Psychisch Kranke rauchen. Nikotin setzt die Wirkung vieler Psychopharmaka herab, genau wie Cola oder Kaffee und Alkohol. Nur sind die Auswirkungen des Rauchens noch viel schlimmer als die der Medikamente. Bei Schizophrenie werden vor allem Neuroleptika und gegen negative Symptome auch Antidepressiva verabreicht. |
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Neuroleptika:
Neuroleptika werden gegen schizophrene Psychosen eingesetz. Sie können die Krankheit aber nicht heilen. Sie helfen gegen Halluzinationen, Wahn und Denkstörungen. Neuroleptika haben eine Menge Nebenwirkungen, weshalb sie auch nicht gerne genommen werden. Zu den Nebenwirkungen gehören - Extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen a.) Dyskinesien wie Schluckkrämpfe, Augenkrämpfe, Rumpftorsion, Steifheit beim Gehen, Zittern, Speichelfluß b.) Spätdyskinesien wie Zungen-Schlund-Syndrom, Zittern, Tippelschritt - Vegetative Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Mundtrockenheit, Potenzstörungen - Psychische Nebenwirkungen wie Depressionen, Verlangsamung, Angst, Delirien, Libidoverlust usw. - andere Nebenwirkungen wie Malignes Neuroleptikasyndrom, Blutbildveränderungen, Netzhautveränderungen, Hyperthermie Neuroleptika sollten nicht während der Schwangerschaft und während des Stillens genommen werden. typische Neuroleptika Die sogenannten typischen Neuroleptika wirken alle auf die Dopamin (D2) Rezeptoren. Das bekannteste ist Haldol. Es sind die etwas älteren unter den Neuroleptika. atypische Neuroleptika Die sogenannten atypischen Neuroleptika wirken auf die Dopamin (D1, D3, D4) Rezeptoren. Die bekanntesten sind Risperdal und Leponex. Bei diesen Neuroleptika gibt es weniger Nebenwirkungen. Es gibt sie erst seit ein paar Jahren. Wer innerhalb der ersten 2 Jahre nach einer Psychose die Medikamente absetzt hat eine wahrscheinlichkeit von über 80%, dass die Psychose erneut ausbricht. Wenn er Medikamente nimmt ist die Wahrscheinlichkeit nur 30%. Man weiß noch nicht genau, wie die Neuroleptika funktionieren. Es gibt die Dopaminhypothese und die erweiterte Dopaminhypothese, die zeigen, wie soetwas funktionieren könnte, bewiesen sind sie aber nicht. Siehe hierzu meine Seite über Neurotransmitter. Man weiß nur, das wenn man die Medikamente 5 Jahre einnimmt, dass dann die Rückfallwahrscheinlichkeit sehr niedrig ist. Daran halten sich auch die meisten Psychiater. |
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Antidepressiva:
Trizyklische Antidepressiva selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) selektiver Noradrenalin- Wiederaufnahmehemmer (NARI) Serotonin- Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) MAO-Hemmer Lithium Es gibt vermehrt Studien, die besagen, dass
Antidepressiva
nicht wirksamer sind als ein Placebo sind. |
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Es gibt einige Kritiker der
Psychopharmaka. Dies sind Marc Rufer, Peter Breggin, Peter
Lehmann und
Lars Martensson. In der Zeitschrift Pro Mente Sana Aktuell
Nr. 3/ 88
Dossier Psychopharmaka gibt es einen Artikel von A.T. Scull
"Frühere Entlassungen dank Psychopharmaka? Die Zerstörung
eines Mythos", in dem nachgewiesen wird, dass die
Psychopharmaka nicht
zu einer früheren Entlassung führen. Ausschlaggebend waren
soziale Änderungen in den Kliniken vor der Einführung der
Neuroleptika. Die These wird aber immer noch behauptet und
hat Eingang
in die Fachliteratur gefunden. Lars Martensson stellt in der
selben
Zeitschrift in dem Artikel "Sollen Neuroleptika verboten
werden?"
anhand von Forschungsergebnissen aus der Soteria in
Kalifornien fest,
dass es Patienten ohne Medikamentengabe nach
zwei Jahren wesentlich besser geht, als den Patienten, die
Neuroleptika
bekommen
haben. Er argumentiert auch einleuchtend, warum
Psychopharmaka verboten
werden
sollten. Neuroleptika erhöhen die Dopaminrezeptoren in den
Synapsen und
sorgen so dafür, dass es bei einem abrupten absetzen zu
einer
Absetzpsychose kommen kann. Der Artikel von Lars Martensson wurde auch in der Irrenoffensive Nr.3 veröffentlicht. Marc Rufer behauptet, dass die Aussagen der Psychiater, man werde wieder krank, wenn man die Psychopharmaka absetzt, wie eine Selbsterfüllende Prophezeiung wirken kann. Er gibt auch zu bedenken, dass bei den Doppelblindversuchen der Wirkungsuntersuchung eines Medikamentes, die Psychopharmaka immer besser abschneiden werden, weil die Ärzte wegen der Nebenwirkungen sehen können, wer ein Medikament bekam und kein Placebo und so den Psychopharmaka eine bessere Wirkung zuschreiben können. Eine bessere Wirkung der Psychopharmaka gegenüber Placebos also gar nicht statistisch bewiesen werden kann. |
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Ecosia.org
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Links: Man kann Psychopharmaka nicht schlagartig absetzen. Dies muß nach und nach geschehen. Pflanzliche Wirkstoffe können lindern, jedoch sind sie meist nicht so wirksam. Andere haben davon mehr Ahnung. Schauen Sie bitte unter mentalhealth.com (Canada, Englisch) nach. Oder suchen sie in der Apothekerzeitung oder beim Netzdoktor. Sie können sich auch bei Matthias Seibt von der Medikamentenberatung des BPE informieren. Bitte entnehmen Sie seine Bürozeiten dem Anrufbeantworter. Tel.: 0234-6405102, Fax 0234-6405103 |
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Infos über Nichtraucher und Raucherentwöhnung. | ||
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Literatur: Peter Lehmann, Der chemische Knebel -
warum
Psychiater Neuroleptika verabreichen, Berlin,
Antipsychiatrieverlag, 3.
Auflage 1993
Peter Lehmann, Schöne neue Psychiatrie, Band 1 + 2, Berlin, Antipsychiatrieverlag, 1996 Peter Lehmann (Hrsg.:), Psychopharmaka absetzen, Berlin, Antipsychiatrieverlag, 1998 Josef Zehentbauer, Chemie für die Seele - Psyche, Psychopharmaka und alternative Heilmethoden, Frankfurt, Zweitausendeins, 5. Auflage 1992 Josef Zehentbauer, Körpereigene Drogen - Die ungenutzten Fähigkeiten unseres Gehirns, München - Zürich, Artemis & Winkler, 5. Auflage 1996 Lars Martensson, Sollen Neuroleptika verboten werden?, in Pro Mente Sana Aktuell Nr.3/88 Dossier Psychopharmaka Stefan Weinmann, Erfolgsmythos Psychopharmaka - Warum wir Medikamente in der Psychiatrie neu bewerten müssen, Bonn, Psychiatrie-Verlag, 1. Auflage 2008, ISBN: 978-3-88414-455-8 |
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Johannes Fangmeyer, erstellt am 30.03.1998, Version vom
25.10.2017, GNU-FDL |
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