Wahn-Sinn

Man sollte Wahn-Sinn nicht heroisieren. Aber wir wollen von der Gesellschaft endlich akzeptiert werden. In allen Kulturen behandelt man Wahn-Sinnige anders. Im Westen kommt man in die Psychiatrie und bekommt Medikamente. In einigen Kulturen betreibt man Exorxismus. Manche Völker binden die Wahn-Sinnigen an einen Baum und lassen sie da, bis sie sich beruhigt haben. Andere bringen sie zum Schamanen. Black Elk von den Sioux Indianern muß auch eine Psychose gehabt haben. Seine Visionen wurden allerdings anerkannt und es wurde gesagt, er habe das Große Gesicht gesehen und habe Kontakt mit dem Großen Geist. Er wurde zu einem Medizinmann gemacht und ist ein geachtetes Mitglied des Stammes geworden.

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Wir wollen, dass man unsere Wahnvorstellungen als Teil unseres Lebens ansieht und unsere Psychosen akzeptiert. Die Psychiater reden nicht mit uns über unsere Psychosen. Sie sagen, dass es uns nicht hilft, wenn man darüber redet. Es trüge nicht zu einer Heilung bei. Alle Psychose-Erkrankten wollen aber über ihre Erlebnisse reden. Doch die Psychiater wollen das nicht.
Haben Psychosen einen Sinn, wie Dorothea Buck behauptet? Ich habe lange darüber nachgedacht, aber eigentlich keinen Sinn in meinen Psychosen gefunden. Ich betrachte meine Psychosen als Gehirnstörung. Ein so kompliziertes System wie das Gehirn des Menschen wird auch Fehler haben. Ich glaube, dass die Schizophrenie ein solcher Fehler ist. Sicher hat meine erste Psychose viel damit zu tun, dass ich zu viel auf einmal wollte. Ich habe das Wissen in mich hineingepaukt und Fernsehen, Musikhören und Lesen zugleich gemacht. Das war nicht gut. Aber einen Sinn habe ich in meinen Psychosen nicht gefunden. Ich kann mir aber meine Erlebnisse während der Psychose aus meinem Leben heraus erklären, aber sie geben, wie gestörte Neuronale Netze keinen Sinn an sich. Es waren nur Bruchstücke ohne Zusammenhang aus meinem Leben. Das heißt allerdings nicht, dass man nicht an sich arbeiten sollte und seine Krankheit fatalistisch hinnehmen sollte. Man kann eine Menge durch seine Einstellung erreichen.
In der Soteria werden die Psychosen ernst genommen und die Betreuer reden mit den Kranken darüber. Es sollten auch noch mehr Wahn-Sinnige ihre Erlebnisse während der Psychose aufschreiben und der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Laut Gesetz hat jeder Behinderte in Deutschland Anspruch auf ein selbstbestimmtes Leben. Dazu gehört auch die Barrierefreiheit für körperlich Behinderte. Für seelisch Behinderte Menschen liegen die Barrieren in ganz anderen Bereichen. Viele werden berentet, weil sie dem Leistungsdruck auf dem Arbeitsmarkt nicht gewachsen sind. Sie sollen dann für wenig Geld stumpfsinnige Arbeit in den beschützten Werkstätten verrichten. (Ich war Entwicklungsingenieur). Ich will aber eine sinnerfüllte normal bezahlte Arbeit haben. Ich will als gleichberechtigtes Mitglied der Gesellschaft angesehen werden. Das kann nur gelingen, wenn die Arbeitszeiten gesenkt werden und der Arbeitsdruck vermindert wird.
Wenn ich das Recht habe, als Behinderter ein Selbstbestimmtes Leben zu führen, dann muß ich auch das Recht haben, mich ohne Psychopharmaka behandeln zu lassen, oder?
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Erstellt am 31.03.1998, Version vom 28.10.2017, Johannes Fangmeyer, GNU-FDL


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