Selbstorganisation

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 Selbstorganisation, Chaos, Synergetik, Systemtheorie, Kybernetik , Vernetzung, Ganzheitlichkeit, Simulation oder komplexe Systeme sind die Schlagwörter einer relativ jungen Forschungsrichtung, die mit naturwissentschaftlichen Problemstellungen begann, sich dann aber auch auf die Philosopie, Soziologie und Psychologie und andere Sozial/Geisteswissenschaften ausweitete. Erst seit dem es leistungsfähige Computer gibt, ist diese Forschungsrichtung möglich geworden, bzw. eine Ausweitung und Darstellung. Zudem lassen sich Systeme jetzt modellieren und simulieren.

Eines läßt sich aus dieser Forschung ableiten: Monokausale Ursachen gibt es sehr sehr selten. punktuelle, einseitige Lösungen sind fast immer falsch.

Dies gilt erst recht für das komplexe System Mensch. Dieser kann grob in drei Untersysteme eingeteilt werden. Das Biologische System, Das Psychologische System und das Gesellschaftliche System, in dem der Mensch sich bewegt. Dies wird zum Teil auch in der Psychiatrie schon so gesehen, doch herrscht hier immer noch die biologistische Sicht der Krankheit vor.

Vor allem die Evolutionstheorie zeigt, das sich Systeme aus sich selbst heraus bilden können und dynamisch stabil bleiben.  Das Überleben des Stärksten ist aber nicht gegeben. Der angepaßteste Organismus überlebt. So werden wahrscheinlich Kakerlaken und Ratten überleben, wenn wir den ökologischen Kollaps nicht verhindern. Zudem paßt sich der Organismus nicht an seine Umwelt an, sondern er paßt sich an die von ihm selbst mitgestaltete Umwelt an. Die einzige Theorie auf politischer Ebene, die sich mit Selbstorganisation beschäftigt, ist der Anarchismus. Auch moderne Managementtheorien befassen sich mit Selbstorganisation, Synergetik und Chaos.

Selbstorganisierende Systeme sind alle nichtlinear und rekursiv, daß heißt sie beziehen sich auf sich selbst. Einfache Beispiele solcher Systeme sind Räuber-Beute Modelle, Doppelpendel sowie Regelkreisläufe. Ein Verhalten läßt sich schwierig voraussagen und ist über lange Zeit generell unmöglich. Selbst kleine Abweichungen von den Startbedingungen  können ganz andere Ergebnisse bringen. Komplexe Systeme wie die Natur leben von einem Ungleichgewicht. Dieses muß erhalten bleiben, damit das System nicht zusammenbricht. Dies zeigen Erfahrungen mit Teichen, die ans Gleichgewicht herangeführt wurden, woraufhin dies Ökosystem dann zusammenbrach.

Ich denke die Psychiatrie macht denselben Fehler. Sie versucht die Patienten an ein Gleichgewicht heranzuführen. Dabei müßte der Patient lernen um mit Plato zu sprechen auf den beiden entgegengesetzten Characktereigenschaften (Pferden) zu reiten. Er müßte zugleich rational und irrational sein. Er müßte männliche und weibliche Eigenschaften vereinen. Er müßte grob und zärlich je nach Situation sein können.

Zudem behandelt die Psychiatrie Menschen wie ein einfaches Input-Output System. Dabei ist jeder Mensch ein Informationserzeugendes System, daß sich selbst Gedanken zu seinem Leiden macht und auch ausdrückt.

Es beschäftigt mich eine Frage: wenn ein Tier erfolgreicher wird als andere und sich schneller vermehrt, dann müßte diese Vermehrung schließlich zum Kollaps führen, wobei die Art dann aussterben könnte. Also darf eine Art auch nicht zu erfolgreich sein? Oder? 

Wissenschaftstheoretiker werfen allerdings der Chaosforschung vor, dass sie dem selben Reduktionismus wie die Naturwissenschaften folgt. Die Computersimulationen beruhen meist aus einfachen Gleichungen, die immer wieder iteriert werden. Eine Naturbeschreibung muß aber komplexer sein. Auch der Mensch ist viel komplexer, als die Selbstorganisation es beschreibt. Soziale Systeme sind auch nicht vorausberechenbar. Niemand kann die Zukunft voraussagen. So sind auch viele Diagnosen der Psychiater falsch, die Schizophrene abgeschrieben haben und ihnen eine Chronifizierung voraussagten. Dann aber erholten sich diese Patienten doch überraschend.



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Buchpreis24

1) Dietrich Dörner - Die Logik des Mißlingens - rororo

gehört vielleicht nicht ganz hier hin:

2) Christoph Dösser - Fuzzy Logik. Eine Methodische Einführung in krauses Denken - rororo 1994

3) Erich Jantsch - Die Selbstorganisation des Universums - Hanser 1992

4) Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus - suhrkamp 1991

5) Humberto Maturana - Der Baum der Erkenntnis - 1990

6) Humberto Maturana - Was ist Erkennen? - Piper 1996

7) Bernd-Olaf Küppers (Hrsg.) - Ordnung aus dem Chaos - Serie Piper 1987

8) Frederic Fester - Denken, Lernen, Vergessen - DTV

9) Karl-Heinz Becker, Michael Dörfler - Dynamische Systeme und Fraktale - Vieweg 1989

10) Hartmut Bossel - Simulation dynamischer Systeme - Vieweg 1989

11) Hartmut Bossel - Modellbildung und Simulation - Vieweg 1994

12) Brigitte Pilz - Zum Beipiel Selbsthilfe - Lamuv

13) Günter Schiepek/Wolfgang Tschacher - Selbstorganisation in Psychologie und Psychiatrie -            Vieweg



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In Suchmaschinen können sie auch mit den Schlagwörtern Selbstorganisation, Chaos, Synergetik, Systemtheorie, Kybernetik oder komplexe Systeme  suchen

Annettes Philosophenstuebchen

Dynamical Psychology (Psychologie) (USA)

Institut für Familientherapie e.V. Weinheim

Oikos-Seiten (R.D.Laing, Bateson, Maturana usw.(USA))

Chaos-Gruppe TU-München (mehr Physik aber auch Psycholgogie)

Blueberry Institut (Psychologie) (USA)


Erstellt am 5.01.1998, Version vom 27.10.2017, Johannes Fangmeyer,GNU-FDL
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