Wird man ein Schizophrenie-Gen entdecken, oder gibt es das gar nicht? | zurück | |
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Viele Psychiater und Forscher nehmen an, dass die Schizophrenie zu 50 % durch
die Gene
determiniert ist. Das meinen sie aus Zwillings- und
Adoptionsforschung
zu erkennen. Viele dieser Studien stammen aus der
Nazizeit. Die Studie von Kallmann wird als unglaubwürdig
bezeichnet.
Trotzdem beziehen sich immer noch viele auf den Schüler von
Rüdin,
den Rassetheoretiker der Nazis. Auch die Adoptionsstudien
sind unsauber
gearbeitet.
Selbst die Zwillingsstudien reichen von 30 bis 70% von
kranken
Zwillingen.
Alles sehr nebulös. Früher glaubte man auch, dass
Tuberkolose
eine
genetisch determinierte Krankheit sei, denn auch bei der
Tuberkolose
gab
es solche Zwillingsbeziehungen, heute weiß man aber, dass
Tuberkolose eine Infektionskrankheit ist. Doch muß dann die
Schizophrenie noch zu 50% aus
Umweltbedingungen
folgen. Deshalb hat man das Konzept der Vulnerabilität
eingeführt, das
eine Verletzlichkeit gegenüber Psychosen vorsieht, die dann
durch
entsprechende
Live-Events ausgelöst werden, um die Theorie vom Einfluß der
Gene zu halten. Die Genetik schreitet immer weiter voran.
Wenn die
Pränatale
Diagnostik eingeführt wird, und ein Schizophrenie-Gen
entdeckt
wird,
dann könnte es sein, dass Föten mit solchen Genen
abgetrieben
werden. Man scheint versuchen zu wollen, kranke Gene unter
allen
umständen
auszumerzen. Auch könnte es sein, das Menschen mit diesem
Schizophrenie-Gen
dann bei keiner Versicherung mehr angenommen werden. Das
sind alles
Gefahren,
die sich daraus ergeben. Dagegen müssen sich die psychisch
Kranken
wenden. Man hat auch Untersuchungen mit Kindern gemacht, die von der gleichen Mutter erzogen wurden. Dies geschah in den israelischen Kibuzzim. Diese Kinder entwickelten ähnliche Bindungsstile. Also liegt nicht alles an den Genen. Neuropädiater weisen daruf hin, dass frühkindliche Störungen die Verschaltung der Neuronen beeinflussen und so zu Depressionsvulnerabilität führen. Das Gehirn ist einfach zu komplex, um ein einzelnes Gen dafür verantwortlich machen zu können. Das Gilt auch für mehrere Gene. Wenn man sich die Zwillings- und Adoptionsstudien aber einmal genauer anschaut, dann wird der Prozentsatz von 50% immer geringer, weil viele Probanden die Schizophrenie auch erlernt haben könnten. Bei Zweieiigen Zwillingen sinkt dieser Prozentsatz auf 10-15%. Geschwister haben noch eine Rate von 10% ebenfalls zu erkranken. Volkmar Aderholt sagte: "Eine Adoptionsstudie aus Finnland zeige, dass familiär vorbelastete Kinder, die in eine gesunde Familie vermittelt wurden, zu 13 Prozent selbst erkrankten, unbelastete zu 7 Prozent. Bei Vermittlung in "gestörte Familien" seien 33 Prozent der vorbelasteten selbst erkrankt, aber auch 20 Prozent der unbelasteten." Migranten haben ein bis zu 5-fach erhöhtes Risiko, an Schizophrenie zu erkranken. Die psychisch Kranken können nun nicht denken, es sind die Gene, also brauche ich für meine Krankheit nichts mehr zu tun. Das ist falsch. Immerhin noch über 50% sind von der Umwelt bedingt. Die Epigenetik ist ein neuer Forschungszweig und untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Genom und Gehirn. Denn es können Gensequenzen an- und abgeschaltet werden und erworbene Eigenschaften vererbt werden. Die Genetik allein greift zu kurz. Vielleicht sollten die Psychiater erst mal einen Selbstversuch machen und ein Psychiater-Gen finden. Die Irrenoffensive, die das Foucault-Tribunal veranstaltete, haelt die Suche nach Genen fuer einen Kategorien-Fehler. Sie schreiben: "Erklaerungen ueber die Seele und Erklaerungen über den Koerper gehoeren zu grundsaetzlich anderen Bereichen der Kommunikation und Erkenntnis." Man will einfach nicht einsehen, dass die Umwelteinflüsse stärker sind als die Gene. Es wird daher auch viel geforscht in dieser Richtung. Bitte appellieren Sie an die Bundesgesundheitsministerin, dass sie Geld von der Genforschung in der Psychiatrie abzieht und für die Forschung über Selbsthilfe bereitstellt. Hier klicken. |
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buecherfinder bookbutler Buchpreis24 |
Literatur:
Lewontin, R.; Rose, St. und Kamin, L., Die Gene
sind es
nicht... Biologie, Ideologie und menschliche Natur,
München-Weinheim, 1988 |
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Ecosia.org | Links:
Bundesverband
Psychiatrie-Erfahrener e.V. |
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Erstellt am 5.10.2001, Version vom 24.10.2017, Johannes
Fangmeyer, GNU-FDL |
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